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MachbarkeitsstudieSo soll die Brüder-Grimm-Schule in Hürth ein modernes Gebäude bekommen

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt die ehemalige Volksschule Gleuel an der Hermülheimer Straße.

Die alte Volksschule in Gleuel, in der derzeit noch das Berufskolleg der Lebenshilfe untergebracht ist, könnte zur Erweiterung der Brüder-Grimm-Schule genutzt werden.

Die Stadt will im Zuge der Sanierung der Brüder-Grimm-Schule in Gleuel auf das benachbarte Gebäude der alten Volksschule zurückgreifen.

Die Brüder-Grimm-Schule in Gleuel ist stark sanierungsbedürftig, und es mangelt an Platz für den Unterrichts- und OGS-Betrieb. Zur Erweiterung der dreizügigen Grundschule mit derzeit 260 Kindern prüft die Verwaltung nun mehrere Optionen. Zupass kommt den Planern dabei, dass die Stadt nur einen Steinwurf entfernt ein weiteres Schulgebäude im Bestand hat, das demnächst weitgehend frei wird – allerdings ebenfalls saniert werden muss.

Die Brüder-Grimm-Schule stammt aus dem Jahr 1966 und weist laut Gebäudeamtsleiter Christian Stähler einen Sanierungsstau auf. Das betrifft Fenster, Fassaden, Dach und die Haustechnik, aber auch den Brandschutz. Hinzu kommt, dass das Kellergeschoss beim Starkregen im Sommer 2021 vollgelaufen ist und die Verwaltungs-, Werk- und Computerräume dort nicht mehr genutzt werden können.

Hürth: Lebenshilfe räumt das Gebäude der alten Volksschule

Schon seit 2023 nutzt die OGS der Brüder-Grimm-Schule das Erdgeschoss der benachbarten alten Volksschule an der Hermülheimer Straße. Ende September schließt die Lebenshilfe ihr Berufskolleg für Heilerziehungspflege und Sozialassistenz und räumt zum Jahresende das Gebäude. Damit werden laut Verwaltung sechs Klassenräume, drei Seminar- und Mehrzweckräume sowie Flächen für die Schulverwaltung in den Obergeschossen frei. Ein Teil der Kellerräume ist an den Jazzclub vermietet.

Das Foto zeigt eine Außenansicht der Brüder-Grimm-Schule in Gleuel.

Das Gebäude der Brüder-Grimm-Schule stammt aus dem Jahr 1966 und weist einen großen Sanierungsstau auf.

Der Stadt könnte die Immobilie aus der Klemme helfen. Denn weil die Brüder-Grimm-Schule an der Schnellermaarstraße um ein großes Atrium herum errichtet wurde, scheidet eine Sanierung im laufenden Betrieb nach Angaben von Gebäudeamtsleiter Stähler aus. Zwischenlösungen sind also gefragt. Dass die Stadt in der Nähe über ein weiteres Schulgebäude verfüge, biete aber „die Möglichkeit, das Interim so klein wie möglich zu halten“.

Das Gebäudeamt gibt nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, bei der drei Varianten geprüft werden. Variante eins: Die alte Volksschule an der Hermülheimer Straße wird saniert und durch einen kleineren Anbau erweitert. Die Brüder-Grimm-Schule zieht dorthin um, während das Atrium-Gebäude kernsaniert wird. Anschließend sollen beide Gebäude von der Grundschule weitergenutzt werden.

Hürther Gebäudeamt prüft drei Varianten zur Sanierung

Variante zwei: Die alte Volksschule an der Hermülheimer Straße wird saniert und durch einen größeren Anbau erweitert. Die Grundschule soll anschließend komplett umziehen, das Atrium-Gebäude könnte dann abgebrochen und die Fläche anders genutzt werden.

Variante drei: Im südlichen Bereich des Schulhofs wird ein komplett neues Schulgebäude errichtet und die beiden Altbauten an der Schnellermaarstraße und Hermülheimer Straße während der Bauzeit als Zwischenlösung weitergenutzt. Anschließend könnte der Atriumbau für die OGS hergerichtet und die alte Volksschule dann aufgegeben werden. In allen drei Szenarien wird nach den Hochbauarbeiten der Schulhof saniert.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, die neben Bau- und Betriebskosten auch Bauzeit, Logistik und ökologische Faktoren untersuchen soll, wird für Frühjahr 2026 erwartet. Bis die Bagger anrollen, wird also noch deutlich mehr Zeit vergehen. Bürgermeister Dirk Breuer sieht allerdings keinen Zeitdruck. „Die Räume sind heute – mit Ausnahme der Kellerräume – gut nutzbar“, sagte Breuer im Planungsausschuss, der geschlossen für die Machbarkeitsstudie stimmte.