Hürther MedienviertelFDP fordert sofortige Aufhebung der umstrittenen Sperrung

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Die Öffnung der Diagonalschleuse in Richtung Gewerbegebiet fordert die Hürther FDP.

Hürth-Efferen – Der Hürther FDP-Stadtverband fordert, die Sperrung der Diagonalschleuse an der Kalscheurener Straße schnellstmöglich wieder aufzuheben. Dafür werde sich die FDP, die mit den Freien Wählern im Stadtrat eine gemeinsame Fraktion bildet, einsetzen, kündigte der Stadtverbandsvorsitzende Christian Karaus nach einer Vorstandssitzung an.

Nach jahrelangen Diskussionen um die Verkehrssituation hatte der Planungsausschuss im Herbst 2019 einstimmig beschlossen, die Diagonalschleuse komplett zu sperren, um das Medienviertel vor dem Durchgangsverkehr ins Gewerbegebiet zu schützen. Nach Ansicht der Liberalen ist die Sperrung aber gerade durch den Anschluss des Gewerbegebiets an die Ortsumgehung Hermülheim (B 265n), die laut Beschlusslage Voraussetzung für die Umsetzung im Sommer 2021 war, überflüssig geworden. Außerdem handele es sich beim Quartier an der Luxemburger Straße nicht um ein reines Wohngebiet, sondern um ein Mischgebiet mit etlichen Gewerbebetrieben, die nun willkürlich vom Gewerbegebiet abgeschnitten seien.

Nur ein Weg führt aus dem Quartier in Richtung Hürth-Mitte

Aber auch für die Anwohner habe die Sperrung erhebliche Nachteile, sagen die Liberalen. So führe der einzige Weg aus dem Quartier in Richtung Hürth-Mitte nun über die Luxemburger Straße. Hinzu komme, dass die Stadt derzeit plane, ein weiteres Gewerbegebiet an der Rondorfer Straße zu erschließen. Als Konsequenz müsse später auch an der Rondorfer Straße eine Sperrung eingerichtet werden, so die FDP. Das sehe ein Vorentwurf der Verwaltung auch bereits so vor.

Die geplante Verkehrszählung in dem Wohngebiet will die FDP nicht abwarten; davon seien keine neue Erkenntnisse zu erwarten. Denn als Folge der Sperrung gebe keinen Durchgangsverkehr ins Gewerbegebiet, der gezählt werden könnte.

Hürther Hauptausschuss wies erst im Februar vier Bürgeranträge ab

„Verwaltung und Rat sollten ihre Beschlüsse an die mit der B 265n geschaffenen Realitäten anpassen“, fordert der FDP-Vorsitzende Karaus, der als Sachkundiger Bürger im Planungsausschuss sitzt. „Natürliche, jahrelang gewachsene Verkehrsbeziehungen sollten nicht willkürlich und ohne Not zerschnitten werden.“

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Ob es für den FDP-Vorstoß eine Mehrheit geben wird, ist allerdings fraglich. Erst im Februar hatte der Hauptausschuss vier weitere Bürgeranträge einstimmig zurückgewiesen, deren Verfasser – Anwohner wie Gewerbetreibende – eine sofortige Öffnung der Kalscheurener Straße forderten. Zwar schloss sich der Efferener Sozialdemokrat Saleh Mati inhaltlich den Forderungen der Bürgeranträge an und verwies auf eine eigene Meinungsumfrage, wonach eine Mehrheit im Quartier die Sperrung ablehne. Letztendlich stimmte Matin der Sitzung aber mit der SPD-Fraktion gegen die Anträge.

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