Josef-Metternich-SchuleMusikunterricht in Hürth soll jährlich teurer werden

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Schüler proben im Unterricht der Musikschule.

Die Gebühren für das Musizieren in den Ensembles der Musikschule wird nicht erhöht. (Archivfoto)

Die Frage nach den Gebühren war umstritten, nun ist eine Entscheidung gefallen.

Die Kursusgebühren an der städtischen Josef-Metternich-Musikschule werden erhöht – aber nicht so stark, wie die Verwaltung vorgeschlagen hatte. Auf Antrag von CDU und Grünen zahlen Erwachsene ab Juli acht Prozent mehr, Kinder und Jugendliche drei Prozent. Die Gebühren sollen darüber hinaus ab 2025 jährlich um zwei Prozent angehoben werden. Für das Musizieren in den Ensembles soll allerdings kein Aufschlag erhoben werden.

Verwaltung wollte Erhöhung um zwölf Prozent

Schon 2017 hatte die Verwaltung vom schwarz-grünen Mehrheitsbündnis den Auftrag bekommen, die Gebühren neu zu kalkulieren. Und zwar so, dass der Musikunterricht für Erwachsene kostendeckend erteilt werden könnte. Doch davon sind selbst CDU und Grüne längst abgerückt. „Nicht die teuerste Schule“ Dann hätten die Gebühren nämlich um satte 150 Prozent erhöht werden müssen, rechnete die Kulturverwaltung vor. Damit wäre die Musikschule nicht mehr konkurrenzfähig gewesen, warnte der für den Kulturbetrieb zuständige Beigeordnete Jens Menzel im Kulturausschuss.

Die Verwaltung hatte stattdessen eine Erhöhung um zwölf Prozent für Erwachsene und sechs Prozent für Kinder und Jugendliche vorgeschlagen. Das entspreche in etwa den gestiegenen Kosten seit der Preiserhöhung vor sechs Jahren, sagte Menzel. Zurzeit sei die Hürther Musikschule im Vergleich zu den Nachbarkommunen zwar „nicht die günstigste, aber auch nicht die teuerste.“

Hürther Musikschule: Schwaz-Grün für geringe Erhöhung

Schwarz-Grün war aber auch das zu viel. Die Musikschule leiste wertvolle Arbeit, betonte der CDU-Stadtverordnete Sebastian Horst. Das sei ohne Förderung nicht möglich. Angesichts von 500 000 Euro an Zuschüssen aus Steuermitteln pro Jahr müsse aber auch auf die Zahlen geschaut werden. Zwar werde mit der Gebührenerhöhung das Defizit nicht wesentlich verringert. Allerdings müsse verhindert werden, dass „die Kosten komplett aus dem Ruder laufen“. Grünen-Ratsherr Clemens Cochius ergänzte, dass mit der geplanten jährlichen Steigerung von zwei Prozent zumindest verhindert werden könne, dass es in Zukunft zu „drastischen Erhöhungen“ komme.

Kurt Martmann (FDP/FWH) sprach sich für eine stärkere Erhöhung aus. Er könne nicht nachvollziehen, „dass die Beiträge heute inflationsbereinigt günstiger sind als vor sieben Jahren“. Gleichzeitig wolle das schwarz-grüne Bündnis kein Geld bereitstellen, um Kindern aus einkommensschwachen Familien Freikarten für das Familienbad zu finanzieren. Die Sozialdemokraten lehnten die Preiserhöhung grundsätzlich ab.

SPD-Ratsfrau Margit Reisewitz sah darin ein „falsches Signal“. Die Größenordnung der Erhöhung sei „völlig willkürlich gewählt und lässt sich mit der Inflationsrate nicht erklären“. Einen positiven Effekt auf den Haushalt gebe es auch nur, wenn die Preiserhöhung nicht zu Abmeldungen führe.

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