Grauer VW-GolfPolizei findet Fluchtwagen nach tödlichem Unfall in Hürth in Gelsenkirchen

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Auf dem Foto ist das Wrack des Saab zu sehen. Feuerwehrmänner stehen am Unfallort.

Etwa 30 Feuerwehrleute hatten den Unfallwagen in seiner Position mit Seilen und Gurten so gesichert, dass er sich nicht mehr bewegen konnte.

Der Mann, in dessen Wagen der mutmaßliche Todesfahrer nach dem Unfall gestiegen ist, wollte seinen grauen VW Golf offenbar schnell loswerden.

„Warum hat der Fahrer den Sterbenden zurückgelassen?“ Das fragten sich nach dem schweren Unfall am 28. April viele Menschen, die von dem schweren Unfall kurz vor Mitternacht auf der Bonnstraße gehört und gelesen hatten. Dabei waren zwei Personen, ein 13-jähriger Junge und der 20-jährige Fahrer eines Saabs schwer verletzt worden, der 44-jährige Beifahrer des Fahrzeugs wurde eingeklemmt und erlitt tödliche Verletzungen.

Der 20-jährige Fahrer hatte sich dann Zeugenaussagen zufolge nicht um seine anderen Fahrzeuginsassen gekümmert. Vielmehr habe er sich aus dem Unfallwagen befreiet und soll in einen dunklen Wagen gestiegen und geflüchtet sein. Erst im Laufe des darauffolgenden Tages fand die Polizei den 20-Jährigen ebenfalls schwer verletzt in einer Klinik, wohin ihn Angehörige gebracht hatten. Von dem Fluchtfahrzeug fehlte jedoch weiterhin jede Spur.

Keine weiteren Angaben auf den Halter mit Verweis auf die Ermittlungen

Jetzt könnten die Ermittler jedoch Klarheit über die „Flucht“ bekommen. Wie die Staatsanwaltschaft Köln auf Anfrage mitteilte, sei das mutmaßliche Fluchtfahrzeug, ein grauer VW Golf, schon am 19. Mai bei einem Kfz-Händler in Gelsenkirchen sichergestellt worden.

„Nach Abmeldung des Fahrzeuges Anfang Mai war dieses am 19. Mai in Recklinghausen wieder angemeldet worden, was letztlich zur Auffindung des Pkw geführt habe. „Nach spurentechnischer Untersuchung wurde es mittlerweile auch wieder freigegeben“, heißt es in der schriftlichen Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Weitere Angaben könne man jedoch vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen zurzeit nicht machen.

Überhöhte Geschwindigkeit war vermutliche Ursache für den Unfall

Der 20-jährige Fahrer ist mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen. Der gegen ihn erlassene Haftbefehl ist gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Der Beschuldigte ist in Köln gemeldet und kommt laut Informationen der Staatsanwaltschaft seiner Meldeauflage regelmäßig nach.

Ihm wird nicht nur Unfallflucht vorgeworfen. Wie die Staatsanwaltschaft erklärte, wird ihm auch fahrlässige Tötung zur Last gelegt. Bezüglich des Unfallhergangs geht die Polizei aktuell davon aus, dass der Beschuldigte mit weit überhöhter Geschwindigkeit auf der Bonnstraße innerhalb der geschlossenen Ortschaft unterwegs gewesen sein soll.

Eine 20-Jährige hatte sich zunächst nicht als Beteiligte zu erkennen gegeben

Der Unfall ereignete sich an der Kreuzung Schmittenstraße, wo ihm eine ebenfalls zunächst wegen Fahrerflucht beschuldigte 20-jährige Mercedesfahrerin aus Köln die Vorfahrt genommen haben soll. Der 20-jährige Kölner habe daraufhin stark abbremsen müssen. Da die Fahrbahn zudem nass war, soll er bei dieser Vollbremsung die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, sodass der Pkw gegen einen Ampelmast geprallt ist.

Die zunächst als flüchtig geltende 20-jährige Mercedesfahrerin hatte sich an der Unfallstelle nicht als Unfallbeteiligte zu erkennen gegeben. Ihr wurde der Führerschein abgenommen, den sie inzwischen aber wieder zurückbekommen hat.

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