Hambacher ForstNRW-Ministerium prüft Polizei-Vorgehen bei Ausschreitungen am 1. Mai

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Polizei vor Baumhaus Hambacher Forst

Polizisten stehen vor einem Baumhaus der Aktivisten im Hambacher Forst (Archivbild)

Düsseldorf/Kerpen – Dass ein Polizist im Hambacher Forst am 1. Mai eine Maschinenpistole in Richtung mehrerer Aktivisten gehalten hat, ruft das NRW-Innenministerium auf den Plan. Es hat nach eigenen Angaben eine „umfassende“ Einsatznachbereitung angefordert und lässt dienstrechtliche Maßnahmen prüfen. Aktivisten hatten einem Polizisten und einer Polizistin vorgeworfen, sie hätten eine Pistole und die Maschinenpistole auf sie gerichtet.

Hambacher Forst: Bewaffnete Aktivisten sollen Polizisten attackiert haben

Laut einem Bericht des Ministeriums an den Innenausschuss des Landtags waren die Beamten wegen eines beschädigten Containers und eines wilden Camps in den Forst gerufen worden. Aus Angst, die Aktivisten könnten die Maschinenpistolen aus dem Streifenwagen stehlen, hätten die Beamten sie mitgenommen.

Als rund 20 vermummte Störer - teils mit Knüppeln und Baseballschlägern bewaffnet - „in mehreren Gruppen aus verschiedenen Richtungen“ angekommen seien, hätten die Polizisten hinter einem Stromkasten Schutz gesucht. Einer der Polizisten habe dann die Maschinenpistole „in Höhe der linken Schulter gehalten und mit gerader Kopfhaltung über den Lauf visiert (sog. Schießhaltung)“. Warum er das getan habe, erschließt sich dem Ministerium laut dem Bericht nicht. Der Polizist hätte die Waffe eigentlich nur mit dem Lauf Richtung Boden tragen dürfen.

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Aktivisten hatten den Vorfall in der „Tageszeitung“ publik gemacht und anders dargestellt: Sie seien nur zu sechst gewesen, einige hätten Stöcke und geschnitzte Schläger dabei gehabt. Eine unvermummte und unbewaffnete Frau habe sich aus der Gruppe gelöst und sei mit den Händen in der Luft auf die Polizei zugegangen. In dieser Situation hätten die Beamten ihre Waffen auf sie gerichtet. (dpa/lnw)

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