„Man muss alles zusammen machen“Kerpener Ehepaar feiert eiserne Hochzeit

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Katharina und Günter Wüst feiern eiserne Hochzeit.

Kerpen – Kerpen. Auf der Kirmes in Grefrath hat 1952 alles angefangen. Günter Wüst (86) und Katharina Wüst (84), geborene Peters, erzählen davon, als wäre es gestern gewesen.

„Ich hatte direkt Spaß an ihr, an dem jungen blonden Mädchen“, schmunzelte Günter Wüst. Katharina war 16, wohnte in Balkhausen und arbeitete mit Cousine Margarete in einem Kindergarten in Habbelrath. Günter war 18, bei den Elektromotorenwerken Dornhoff in Horrem tätig und wohnte bei seiner Großmutter in Grefrath. Zuvor hatte er mit seinen Eltern in Belgien gelebt.

Vor der Hochzeit waren sie anderthalb Jahre getrennt

Als der Vater nicht mehr aus dem Krieg zurückkehrte, blieb die Mutter in Belgien und Günter zog zur Großmutter. Liebevoll wurde er auch das „Omakind“ genannt.

Nach der Kirmes trafen sie sich dann regelmäßig, unternahmen Fahrradtouren, Ausflüge und lernten sich kennen. Nach vier Jahren war Schluss. „Wir waren einfach zu jung und hatten unterschiedliche Interessen“. Doch nach eineinhalb Jahren kamen sie wieder zusammen und beschlossen zu heiraten. Günter bezog ein Zimmer in ihrem Elternhaus in Balkhausen. „Wir waren arm und mussten auf die Hochzeit sparen.“

Vier Kinder in zehn Jahren

Am 23. August 1957 wurde standesamtlich, am 24. August 1957 kirchlich in Kerpen-Türnich geheiratet – nun feiern sie eiserne Hochzeit. Dank Günters handwerklichem Talent wurde Katharinas Elternhaus so umgebaut, dass die Eltern und das junge Paar fortan ein gemeinsames Zuhause hatten. Und das wurde schon bald mit neuem Leben gefüllt.1959 wurde Tochter Beate geboren, 1962 Toni, 1964 Uwe und 1969 Andrea.

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Die kirchliche Hochzeit fand 1957 in Türnich statt.

Günter Wüst arbeitete als Kraftfahrer bei Rheinbraun, bei der Stadt Kerpen, bei der Gemeinde Türnich und ging mit 60 Jahren in den Ruhestand. Katharina verdiente sieben Jahre als Raumpflegerin bei der Stadt Kerpen Geld dazu. Beide schwärmen von ihren Campingreisen nach Cesenatico in Italien.

Günter Wüst ist der „perfekte Hausmann“

Später war ihr zweites Zuhause ein Wohnwagen in Irrhausen in der Eifel. 37 Jahre haben sie dort jedes Wochenende verbracht, Freundschaften geschlossen und das Leben genossen. Vor sechs Jahren wurde der Platz aufgelöst und der Wohnwagen verkauft.

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Das Hobby der Jubilarin ist Stricken. Sie fertigt Strickmuster für das Strickgeschäft ihrer Schwiegertochter Petra in Türnich. Ehemann Günter ist der perfekte Hausmann. „Ich koche, backe, pflege den Garten und kann meine Frau überall entlasten“, sagt er stolz und serviert einen leckeren Kirschstreusel. „Man muss alles zusammen machen, dann bleibt man auch zusammen!“ Das ist ihr Geheimnis für 65 glückliche Ehejahre.

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