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Wir öffnen TürchenHinter den Kulissen der Kartbahn in Kerpen-Manheim

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Das Foto zeigt einen Mann, der Transponder aus einem Koffer nimmt.

Alex Geier zeigt die Transponder der Kartbahn.

Ob an der Startlinie oder in der Werkstatt: Auf der Kartbahn in Kerpen-Manheim gibt es einige Türchen, die Besucher sonst nur selten öffnen.

Die Adventszeit: Sie hat etwas Magisches, etwas Besinnliches – und auch noch etwas Geheimnisvolles. Es (sich) zu bewahren, wird nicht einfacher, aber es lohnt sich. Wir treten mit Ihnen bis Heiligabend durch geheimnisvolle Türen, die üblicherweise verschlossen oder für die nur wenige den Schlüssel haben. Wir blicken in die verborgenen Räume hinein und erzählen die Geschichten hinter ihren Türen. Heute geht es hinter die Kulissen der Kartbahn in Kerpen-Manheim.

Auf dem Bild ist ein Logo mit dem Schriftzug „Türen im Advent“ zu sehen.

Wir öffnen Türen im Advent, hinter denen Spannendes verborgen ist.

„Kartsport – das ist einfach ein Gefühl von Wettbewerb und Adrenalin. Schon die Kleinen fahren bei uns an die 100 Kilometer pro Stunde auf der Bahn“, sagt Alex Geier, Geschäftsleiter des Kart-Clubs Kerpen. Dieser Wunsch nach Wettbewerb sei zutiefst menschlich und wohne uns allen inne, ist er überzeugt. Hinter den sonst verschlossenen Türen des Kartbahngeländes in Kerpen-Manheim zeigt er, was die Faszination für den Sport ausmacht.

Kerpen: Viele Externe nutzen die Rennstrecke

Denn zum Kartsport gehört weit mehr als die Rennen auf der Piste. „Dazu gehört auch die Freude an der Technik und dass man sein Fahrzeug ganz individuell zusammenschrauben kann“, erklärt Alex Geier. Hier sei ganz viel Fingerspitzengefühl gefragt und teils schon eine Drehung des Schraubenschlüssels zu viel. „Es macht wirklich Spaß, erst an den Fahrzeugen zu schrauben und dann das Ergebnis beim Fahren zu sehen.“

Das Foto zeigt eine Kart-Werkstatt.

In der Werkstatt finden sich zahlreiche Fahrzeuge.

Die Nutzer der Rennstrecke in Kerpen müssen nicht zwingend Clubmitglieder sein. Vor allem im Sommer kommen viele Externe vorbei, quartieren sich auf dem großen Parkplatz ein und werkeln vor der Fahrt an ihren Maschinen herum. Doch natürlich hat auch die Kartbahn ihre eigene Werkstatt.

„Ja, hier ist es richtig oldschool“, gibt Alex Geier zu, als er die Tür aufschließt. Hier stehen zahlreiche der Fahrzeuge, an denen geschraubt werden soll. Für 1990er-Jahre-Vereinsheim-Charme sorgen dunkle Holzdielen an den Wänden und Poster, die in dieser Zeitung aus Jugendschutzgründen nicht abgebildet werden dürfen. 

Das Foto zeigt ein aufgestelltes Kartfahrzeug.

In der Werkstatt des Kartshops auf dem Vereinsgelände werden auch importierte Tonykarts gewartet.

Spannend ist auch, was sich in dem kleinen Häuschen an der Ziellinie verbirgt. Hier können sich die Rennteilnehmer ihre Transponder für die Fahrt abholen. „Die werden dann am Fahrzeug befestigt und messen beim Überfahren der Start- und Ziellinie die Zeit beziehungsweise die Rundenzahl“, sagt Alex Geier. Aus einem Fenster direkt am Startfeld können etwa Ansager, die Veranstalter, aber auch Pressevertreter die 1107 Meter lange Rennstrecke beobachten. Maximal 36 Fahrzeuge dürfen zeitgleich hier fahren.

Einen weiteren Einblick gewährt der Geschäftsführer des Vereins in den Kartshop, der ebenfalls auf dem Areal angesiedelt ist. Hier verkauft Ladeninhaber René Noack von Motoren über Reifen alles, was das Rennsportler-Herz begehrt. Zudem ist der Laden mit dem Namen GN Motorsport offizieller Importeur für die Modelle der Firma Tonykart. Davon finden sich einige Karts in der Werkstatt. Besonders häufig würden hier kleinere Reparaturen durchgeführt. Auch die Wartung sei beim Kartfahren wichtig. Anders als bei Autos werden die Intervalle nach Fahrtstunden und nicht nach Kilometern berechnet. Zwischen 15 und 60 Fahrtstunden kann ein Intervall haben – abhängig von Marke und Modell.

Besonders gern erinnern sich die Menschen, die auf der Kartbahn arbeiten, an die zahlreichen späteren Motorsportgrößen zurück, die hier bereits fuhren. So waren etwa schon Michael Schumacher und auch Sebastian Vettel auf der Strecke unterwegs. Oft sind das Nachwuchssportler, die hier fahren. „Wir erfahren dann im Nachhinein, wenn die groß rauskommen“, sagt Alex Geier.