Discounter stellt Pläne vorLidl will die Kerpener Hahnenpassage umbauen

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Auch der direkt an der Hahnenstraße gelegene Teil der Passage – inclusive Eiscafé – könnte neu gebaut werden.

Auch der direkt an der Hahnenstraße gelegene Teil der Passage – inclusive Eiscafé – könnte neu gebaut werden.

Kerpen – Die Hahnenpassage in Kerpen könnte in den nächsten Jahren zu großen Teilen umgebaut werden. Denn es gibt Pläne des Unternehmens Lidl, dort seinen rund 20 Jahre alten Discounter abzureißen und durch einen größeren, attraktiveren und moderneren Markt zu ersetzen: Die Pläne wurden der Stadt bereits vorgestellt. Sie sollen Ende August auch Thema im Planungsausschuss werden. Von Lidl war dazu keine Stellungnahme zu bekommen.

Wie CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp erläuterte, böten die Lidl-Pläne eine „große Chance“ für die Belebung der Hahnenpassage und damit für die Attraktivierung des Kerpener Ortskernes. Die Hahnenpassage selbst ist mit ihrem ersten Bauabschnitten rund 35 Jahre alt und gilt nicht unbedingt als Publikumsmagnet. Immer wieder gibt es dort Leerstände und Geschäftswechsel.

Neubau bis zur Hahnenstraße

Laut Ripp solle nicht nur der bestehende Lidl-Markt ersetzt werden. Überlegt werde, die Hahnenpassage in Teilen bis an die Hahnenstraße neu zu bauen. Auch die dort befindliche Eisdiele sei davon betroffen, solle dann aber durch eine Eisdiele an gleicher Stelle ersetzet werden, welche in das neue Lidl-Gebäude integriert würde.

Ripp weist darauf hin, dass es noch keine konkreten Pläne und Details gebe. Für ein solches „Riesenprojekt“ müsse ein Bebauungsplan aufgestellt werden, der auch eine Bürgerbeteiligung vorsehe. Befürchtungen der Grünen, dass etwas im „Schnelldurchgang“ durchgesetzt werde, seien unbegründet.

Skepsis vonseiten der Grünen

In einer Pressemitteilung hatten die Grünen sich gegenüber dem Projekt skeptisch gezeigt: Die von der Firma Lidl präsentierten Ideen beinhalteten zwar ein „paar gute Aspekte“, sagt Udo Tronke, sachkundiger Bürger der Grünen. Es sei aber zu befürchten, dass der Neubau das Stadtbild für Jahrzehnte „entstellen“ werde. Deshalb sei es wichtig, die Planungen der Bevölkerung vorzustellen, bevor entschieden werde. „Wir können uns kein erneutes Fiasko an der Hahnenpassage leisten.

Die Stadt muss darauf achten, dass sich auch künftige Generationen an einem schönen Stadtbild erfreuen können. Der Mammon darf nicht das entscheidende Kriterium in der Stadtplanung sein. Wir müssen auch immer die Ästhetik im Auge behalten.“

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Ripp weist darauf hin, dass es trotz aller Bemühungen bislang nicht gelungen sei, die Hahnenpassage durch die Ansiedlung eines Vollsortimenters aufzuwerten. Die Lidl-Pläne böten dazu nun eine gute Alternative. Dabei würden auch die Parkflächen neu gestaltet. So sei eine Durchfahrt von der Kölner Straße auf die Parkflächen an der Hahnenpassage geplant. Ein Wohnhaus, das die Stadt zu diesem Zwecke schon vor Jahren gekauft hatte, müsste dafür abgerissen werden.

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