Weder eine Sanierung des Gebäudes noch die Umsetzung des Neubaus als Private Public Partnership (PPP) sind laut Stadt Alternativen.
StadtratNeues Europagymnasium in Kerpen für 213 Millionen Euro beschlossen

213 Millionen Euro soll der Neubau der Schule nun kosten.
Copyright: Bernd Woidtke
Es ist ein millionenschweres Projekt, das sich bereits seit Jahren zieht. Nun beschloss der Rat in seiner finalen Sitzung vor der Kommunalwahl den Neubau des Europagymnasiums. Rund 213 Millionen Euro soll das Vorhaben jetzt kosten. Die Kosten waren während der Planungen immer wieder gestiegen. Die Bauarbeiten sollen im zweiten Quartal 2026 starten, die Eröffnung ist für die erste Jahreshälfte 2030 angesetzt.
Zuvor hatte der teure Neubau wiederholt für Diskussion und Kritik von der Politik sowie aus der Bürgerschaft gesorgt. Auch in dieser Ratssitzung meldete sich eine Anwohnerin in der Fragerunde zu Wort und wollte wissen, ob sich die Stadt das Gebäude wirklich leisten könne.
Kerpen: Aus Sicht der Stadt ist der Neubau die beste Option
Der Erste und Technische Beigeordnete, Thomas Marner, wiederholte seinen bereits in der Vergangenheit mehrfach dargelegten Standpunkt: Auf lange Sicht sei der Neubau die günstigste Variante. Weder eine Sanierung des bestehenden Gebäudes noch die Umsetzung des Neubaus als Private Public Partnership (PPP), Letzteres vor allem von der FDP beworben, seien sinnvolle Alternativen.
Bei einer solchen Partnerschaft kooperiert die Kommune mit einem externen, privaten Bauträger, der die Kosten übernimmt und anschließend an die Stadt vermietet. Das hätte im Falle des Europagymnasiums die Baukosten zwar um etwa 50 Millionen Euro verringert. Die Jahresnettokaltmiete hätte laut Marner aber bereits zu Beginn 14 Millionen Euro betragen. „Bereits nach 17 Jahren wären die Kosten gedeckt gewesen und wir wären der anderen Partei ausgeliefert gewesen. Die Miete wäre sicherlich stark gestiegen“, erläuterte Marner die Entscheidung. Entsprechend stimmte der Rat den Planungen zu, bei zwei Gegenstimmen der FDP.
Für Verärgerung bei einer sachkundigen Bürgerin der Grünen sorgte dagegen der erneut verschobene Neubau der Albert-Schweitzer-Schule. Statt 2026 soll der nun 2028 errichtet werden. „Das ist der völlig falsche Weg“, so Julia Weber-Wicharz. „Es ist kein Sparen, wenn wir Geld in Reparaturen stecken, die keine dauerhafte Lösung sind.“ Auch steigen die Kosten den aktuellen Planungen zufolge auf 40,2 Millionen Euro. Der Erhöhung um etwa 3,7 Millionen Euro stimmte der Rat jedoch zu.