Kerpener Juwelierin Eveline Wrede berichtet über den Einbruch und die Folgen.
Opfer berichtetSchock nach Einbruch in Kerpener Juweliergeschäft sitzt tief

Die letzten Glassplitter vor der Eingangstüre saugt eine Mitarbeiterin von Eveline Wrede mit dem Staubsauger auf.
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Auch am Donnerstagnachmittag war Eveline Wrede die Aufregung noch deutlich anzumerken. Gegen 4 Uhr haben Kriminalpolizisten sie angerufen und ihr mitgeteilt, dass in ihr Juweliergeschäft eingebrochen worden sei. „Da war für mich die Nacht vorbei“, sagt die 67-Jährige. Noch nie zuvor sei sie so schnell angezogen und in ihrem Geschäft gewesen. „Doch in den Ladenbereich durfte ich zunächst nicht.“ Dort seien die Spurenermittler der Polizei bei der Arbeit gewesen.
Mit Kameras und ihren speziellen Gerätschaften hätten sie Spuren gesucht und Beweismaterial gesichert. Von außen konnte Eveline Wrede jedoch bereits sehen, wie schlimm die Täter in ihrem Geschäft gewütet hatten. „Wirklich alles lag voller Glassplitter, draußen genauso wie im Geschäft, berichtet die Juwelierin. „Im Verkaufsbereich waren die Vitrinen eingeschlagen und Schränke aufgebrochen und leergeräumt worden.“

Die eingeschlagene Eingangstüre ist noch in der Nacht von einer Fachfirma gesichert worden.
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„Um sich Zutritt in unser Geschäft zu verschaffen, haben die Täter einfach die Ladentür eingeschlagen“, sagt Wrede. Noch in der Nacht, nachdem die Kriminalpolizei ihre Arbeit getan hatte, seien die Mitarbeiter einer Fachfirma gekommen und hätten die Tür gesichert. Am Nachmittag waren dann auch die meisten Glassplitter weggeräumt. Eine Mitarbeiterin reinigte die Steinplatten vor der Eingangstür. „Die Glassplitter haben sich hartnäckig in die Fugen gesetzt“, schildert Wrede. Sie lobt ihr Team. „Als sie von dem Einbruch hörten, sind alle direkt gekommen, um mir beim Aufräumen zu helfen.“
Passanten fragten immer wieder nach
Immer wieder blieben am Nachmittag Passanten stehen und redeten der Geschäftsfrau aufmunternd zu. Und immer musste Eveline Wrede schildern, wie sie um 4 Uhr von der Polizei benachrichtigt wurde und in welchem Zustand sie ihr kleines Geschäft vorgefunden hat. Auch in den sozialen Netzwerken erhielt Wrede viel Beistand und Trost. „Das tut gut“, sagt sie. Dennoch sei ihr zum Heulen zumute. „Wir haben hier am 1. April unser 20-jähriges Geschäftsbestehen gefeiert“, erzählt sie. Nie sei etwas passiert – bis jetzt. Traurig blickt sie auf die leeren Vitrinen im Schaufenster.
„Alles ist weg – Unikate aus Gold, die ich selber geschaffen hatte und herrliche Schmuckstücke mit Perlen. Ich darf gar nicht weiter darüber nachdenken.“ Das einzig Gute sei, dass die Täter nachts gekommen seien. „Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was alles hätte passieren können, wenn sie eine meiner Mitarbeiterinnen, einen Mitarbeiter oder mich hier im Geschäft bedroht hätten.“ Doch auch die Tat in der Nacht blieb nicht unbeobachtet. Zeugen hatten die Polizei alarmiert. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde um 3.45 Uhr die Scheibe der Eingangstür eingeschlagen.
Wie die Polizei weiter mitteilt, haben die Täter dann die Vitrinen im Geschäft zerschlagen. Die Ermittler gehen von zwei Einbrecher aus, die zwischen 35 und 45 Jahren alt und etwa 1,85 Meter groß sein sollen. Sie trugen schwarze Mützen und dunkle Kleidung. Einer der Männer trug möglicherweise eine Camouflage-Jacke. Ein dritter, etwas 35-jähriger Mann, soll mit einem Fahrrad an der Kirche gewartet haben. Er sei etwa 1,75 Meter groß und habe ebenfalls dunkle Kleidung getragen. Die Ermittler des Kriminalkommissariats 22 nehmen Hinweise unter 02271/810 und per E-Mail entgegen.