Ob ein verkaufsoffener Sonntag während des „Genussmarkts im Advent“ stattfindet, darüber soll nun die Kerpener Politik entscheiden.
Verkaufsoffener SonntagSPD will sich für Einigung bei Kerpener Weihnachtsmarkt einsetzen

Der Kerpener Weihnachtsmarkt soll zum „Genussmarkt im Advent“ werden (Symbolfoto).
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Die Diskussion um den Kerpener Weihnachtsmarkt auf dem Stiftsplatz geht weiter. Nun soll ein Antrag der neuen SPD-Fraktion direkt in der ersten Ratssitzung des neuen Rates am Dienstag, 4. November, über einen begleitenden verkaufsoffenen Sonntag entscheiden. Trotz einer angekündigten Pressekonferenz bat der Vorsitzende der Veranstalterin Aktionsgemeinschaft Kolpingstadt Kerpen (AGK), Daniel Ravenstein, um Geduld: Man wolle sich zu dem Thema erst wieder äußern, wenn die politische Entscheidung gefallen sei.
Doch wie kam es zu dieser Situation? Wie die AGK der Redaktion für eine erste Berichterstattung am 21. Oktober mitteilte, plane sie in diesem Jahr statt eines Weihnachtsmarkts einen „Genussmarkt im Advent“ auf dem Stiftsplatz in Kerpen. Der Grund seien die teuren Auflagen der Stadt, die für den Verein vor allem finanziell nicht zu stemmen seien. Ausschlaggebend sei hier die Absicherung der Zufahrten zur Rundstraße des Platzes sowie der dortigen Parkbuchten.
Stadt Kerpen: Auflagen sind von der Veranstaltung abhängig
Bei erneuter Anfrage der Redaktion bei der Stadt äußert sich der zuständige Dezernent Cem Yilmaz entgegenkommend: „Wir sind eigentlich froh, dass sowas veranstaltet wird und offen für die Veranstaltung sowohl als Weihnachts- als auch als Genussmarkt.“
Er ergänzt: „Die angesprochenen Sicherheitsauflagen sind allerdings individuell zu treffen. In den Vorjahren gab es große Auftritte bei den Weihnachtsmärkten. Wäre dies in diesem Jahr nicht so gewesen, hätten die Veranstalter voraussichtlich auch mit geringeren Auflagen rechnen können.“ Bei einer ersten Anfrage Ende des vergangenen Monats hatte die Stadtverwaltung diese Haltung bereits betont und angemerkt, dass es sich bei dem Disput um ein Missverständnis handeln könne.
Die AGK hatte bei einer vorigen Anfrage betont, dass aus ihrer Sicht ein Genussmarkt mit geringeren Auflagen verbunden sei, weil hier eine kleinere Fläche in Anspruch genommen werde als bei einem Weihnachtsmarkt.
Weiter hatte der Verein berichtet, dass nun noch die Frage eines verkaufsoffenen Sonntags zu klären sei, der traditionell in Verbindung mit dem Weihnachtsmarkt stattfand. Yilmaz bestätigt dies: „Wir sind grundsätzlich offen dafür. Leider ist das Ganze aber sehr knapp und wir müssen die Interessen mehrerer Beteiligter berücksichtigen.“ Denn sollte der Weihnachtsmarkt nun als Genussmarkt stattfinden, so müsse erneut geprüft werden, ob dies ein ausreichender Anlass für einen verkaufsoffenen Sonntag sei. Hierbei seien nicht nur die Wünsche der AGK zu beachten, sondern auch die betroffener Arbeitnehmer und -geber.
Die AGK erhoffe sich von der SPD im Rat nun den entscheidenden Anstoß zu geben. Wie der Fraktionsvorsitzende Andreas Lipp auf Anfrage berichtet, sei dies aber noch in Arbeit, da noch nicht alle Fakten hinsichtlich der Historie zwischen AGK und Verwaltung bekannt seien.
„Sicherlich können wir hier schauen, was möglich ist, wenn dies der politische Wunsch ist“, bekräftigt Yilmaz. Falls ein Antrag so knapp eingereicht werde, sei das womöglich mit einer gewissen Dringlichkeit begründbar, führt er aus. Dies sei aber noch zu entscheiden.

