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Kommentar

Krankheit
Kerpens Bürgermeister Thomas Jurczyk sollte sich auf Genesung konzentrieren

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2 min
Das Foto zeigt einen Mann am Schreibtisch.

Thomas Jurczyk (SPD) ist Bürgermeister in Kerpen.

Die von Jurczyk im Wahlkampf versprochenen Veränderungen in der städtischen Verwaltung werden nun vermutlich länger auf sich warten lassen.

Seit knapp einem Jahr hat die Kerpener Stadtverwaltung keinen Bürgermeister mehr. Offiziell sieht das zwar anders aus, doch tatsächlich leitet der Erste und Technische Beigeordnete das Geschäft. Thomas Marner macht diesen Job sicherlich gut. Dennoch bleibt die Frage: Wie lange kann die größte Kommune des Rhein-Erft-Kreises noch ohne Chef funktionieren, auch in Hinblick auf die dringend notwendige Optimierung und Digitalisierung des Verwaltungsapparats sowie die angespannte Personallage?

Kerpen: Auch Dieter Spürck zog sich aus gesundheitlichen Gründen zurück

Sicherlich kann das Tagesgeschäft vom Rest der Verwaltungsspitze getragen werden. Aber explizit die von Thomas Jurczyk im Wahlkampf versprochenen Veränderungen in der städtischen Verwaltung werden nun vermutlich länger auf sich warten lassen. Dennoch sollte auch gesagt sein: Wer krank ist, der sollte nicht arbeiten. Dieses Recht hat auch der Bürgermeister. Eine Erkrankung sucht man sich nicht aus.

Auch Jurczyks Vorgänger, Dieter Spürck, zog sich Anfang des Jahres gesundheitsbedingt zurück. All das mag ein unglücklicher Zufall sein. Zu hoffen bleibt, dass sich hier kein strukturelles Problem abzeichnet. Das Bürgermeisteramt ist mit großem Druck verbunden. Immer wieder berichtete diese Redaktion zudem über hohe Krankenstände in der Belegschaft der Verwaltung.

Sinnvoll ist es daher sicherlich, wie in der jüngsten Sitzung des Stadtrats beschlossen, dass die sechs Dezernate der Kolpingstadt bestehen bleiben, um gerade in Abwesenheit des Bürgermeisters seinen Stellvertreter zu entlasten. Dies ist zwar auch mit hohen Kosten verbunden. Die Aufgaben auf weniger Schultern umzuverteilen, wäre aktuell aber vermutlich unklug gewesen.

Nicht zuletzt bleibt nun zu hoffen, dass Thomas Jurczyk schnell wieder gesund und einsatzfähig wird. Er sollte sich nun auf seine Genesung konzentrieren. Auch, um die Frage zu vermeiden, wie lange seine Abwesenheit tragbar ist.