Die ehrenamtliche Feuerwehr erspart den Städten hohe zusätzliche Personalkosten und muss gefördert werden.
KommentarDie Jugendfeuerwehren von heute sind die Retter von morgen

Eine gut funktionierende Feuerwehr mit freiwilligen Helfern spart den Kommunen und letztlich auch dem Steuerzahler viel Geld.
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Wenn es brennt, steht die Feuerwehr parat. So wie am vergangenen Wochenende in Hürth und Kerpen, als etwa einhundert Männer und Frauen zwei Waldbrände löschen mussten. Das klingt so selbstverständlich, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Denn entgegen einer Großstadt wie Köln, die etwa 1000 Wehrkräfte hauptberuflich beschäftigt, sind die kleineren Städte mit 30.000, 50.000 oder 70.000 Einwohnern auf die freiwilligen Helfer angewiesen.
Zwar haben die Städte einen Stamm von hauptamtlichen bezahlten Mitarbeitern für den Rettungsdienst und für Feuerwehreinsätze, die schnell ausrücken können und erste Maßnahmen treffen, doch auch sie kämpfen mit dem Fachkräftemangel. Zahlreiche Stellen in nahezu jeder Feuerwache im Rhein-Erft-Kreis sind unbesetzt.
Bei größeren Einsätzen – und dazu zählen schon schwerere Verkehrsunfälle – ist man auf die Unterstützung der freiwilligen Helfer angewiesen. Bundesweit engagieren sich laut Feuerwehrmagazin 1,4 Millionen weibliche und männliche Ehrenamtler aktiv bei den Freiwilligen Feuerwehren. Im Rhein-Erft-Kreis sind es etwa 2400, die das Rückgrat des Bevölkerungsschutzes bilden und ein entscheidender Pfeiler für die Gesellschaft sind.
Damit das auch in Zukunft so bleibt, sind neben einer stets modernen und sicheren Ausrüstung für die Einsatzkräfte auch die sogenannte Feuerwehr-Rente sowie die Förderung des Nachwuchses wichtige Bestandteile.
Bei der Ausrüstung steht meistens der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Wer seine Freizeit opfert und sich ehrenamtlich für die Sicherheit der Allgemeinheit einsetzt, dem steht ohne Wenn und Aber die beste Ausrüstung zu.
Die Feuerwehr-Rente ist ein Modell, bei der die Stadt für jede freiwillige Feuerwehrfrau und für jeden freiwilligen Feuerwehrmann einen kleinen Beitrag in die Rentenversicherung einzahlt, um die Feuerwehrleute im Rentenalter finanziell zu unterstützen. Beispiel: Ein Feuerwehrmann, der 35 Jahre lang ehrenamtlich tätig war, könnte eine Zusatzrente von etwa 200 Euro im Monat erhalten. Hürth und Frechen sind zwei von wenigen Städten im Rhein-Erft-Kreis, die vor Jahren die Feuerwehr-Rente für freiwillige Helfer eingeführt hat. Das Modell sollte auch in anderen Städten Schule machen.
Und die Nachwuchsförderung? Die meisten Wehren im Kreis sind diesbezüglich gut aufgestellt. Erste feuerwehrtechnische Kenntnisse werden vermittelt, spannende Übungen praktiziert, Veranstaltungen und Zeltlager organisiert. Auch soziale Kompetenzen, Teamgeist, Hilfeleistungen und Verantwortungsbewusstsein werden vermittelt. Hier sind auch die Eltern gefragt, die ihren Kindern die Mitarbeit schmackhaft auf ein sinnvolles Hobby machen sollten. Denn die Jugendfeuerwehren und Kindergruppen von heute sind die Retter von morgen.