Lidl-Umbau in KerpenEiscafe Scarzanella fürchtet um seine Zukunft

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Federica Fontanella betreibt mit ihrem Mann Allan Rumac das Eiscafé.

Kerpen – In der Eisdiele Scarzanella in der Kerpener Hahnenpassage ist gerade Hochsaison. Das Geschäft boomt angesichts der heißen Tage: Doch die Inhaber Allan Rumac und seine Ehefrau Federica Fontanella sehen dennoch mit Sorgen in die Zukunft. Ihr Mietvertrag läuft im Herbst diesen Jahres aus. Ob sie nach dem von dem Unternehmen Lidl geplanten Umbau der Hahnenpassage weiter machen können, ist offen.

Politik will Eisdiele Scarzanella in Kerpen erhalten

Ende des Jahres 2021 hat der Stadtrat den lange umstrittenen Lidl-Plänen grundsätzlich zugestimmt und die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens dafür beschlossen. Klappt alles wie geplant, könnte so schon 2023 der vordere Teil der Hahnenpassage abgerissen werden, einschließlich der dort befindlichen Eisdiele. An der Stelle soll ein neuer moderner Lidl-Markt gebaut werden.

Da die Eisdiele mit ihrer höher gelegenen Terrasse entlang der Hahnenstraße einer der beliebtesten Plätze in Kerpen ist, haben Politik und Verwaltung in den Verhandlungen mit Lidl darauf gedrungen, dass in dem neuen Lidl-Markt auch wieder eine Eisdiele ihren Platz haben wird. Dabei wurde auch der Eindruck erweckt, dass diese wieder Scarzanella heißen wird und von der gleichnamigen Familie geführt wird, die schon seit 1959 in Kerpen Eis verkauft. Auch Allan Rumac gehört zu der Familie, seine Mutter hieß mit Nachnamen Scarzanella.

Neuer Inhalt

Auf der Montage sieht man ein Eiscafé Scarzanella.

So wurden von Lidl Ende 2021 Fotomontagen veröffentlicht, die den neuen Lidl-Markt an der Hahnenstraße mit einem Eiscafe Scarzanella zeigen.

Keine Informationen über Mietkonditionen

„Ich habe schon seit 2019 Kontakt mit Lidl. Leider hat mir das Unternehmen aber bislang noch nicht gesagt, wie die Mietkonditionen für das neue Café sein sollen. Wir brauchen aber diese Angaben, um entscheiden zu können, ob wir bleiben oder nicht“, sagt Rumac: „Es wird nicht so einfach sein, etwas Neues aufzubauen.“

Neuer Inhalt

Mitarbeiter Marcelo Ribeiro an der Eismaschine im Eislabor im Keller.

Die Stadt hält sich beim Thema bedeckt: Roy Labisch vom Bürgermeisterbüro weist daraufhin, dass das Bebauungsplanverfahren für die neue Lidl-Filiale noch laufe. Theoretisch gesehen könne der Bau noch scheitern. Deshalb sei es nachvollziehbar, dass Lidl über die Nutzung des Gebäudes und der dortigen Eisdiele noch keine Verträge machen könne.

Lidl noch kein Eigentümer der Hahnenpassage

Dies betont auch das Unternehmen selber: „Wir planen weiterhin in der Marienstraße 2 einen Lidl-Neubau mit integrierter Eisdiele, die über einen Außensitzbereich zur Hahnenstraße verfügt“, heißt es in einer Erklärung. Man befinde sich allerdings nach wie vor noch in der Planungsphase sowie in Abstimmung mit der Stadt Kerpen.

Darüber hinaus sei Lidl derzeit noch kein Eigentümer der Hahnenpassage, in dem sich die bestehende Eisdiele befindet. „Daher ist es uns zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich, ein konkretes Angebot für einen Mietvertrag für eine Eisdiele aufzusetzen.“

KStA abonnieren