Kerpen – Auch an heißen Tagen darf im Boisdorfer See auf dem Marienfeld nicht gebadet werden. Darauf weist jetzt noch einmal die Stadt Kerpen hin. Sie kündigt an, in Zukunft verstärkt am Seeufer zu kontrollieren. Der Boisdorfer See diene nur der „stillen Erholung“ und sei ein wichtiger Naturraum. „Zum Schutze des Biotopbereiches und der vielfältigen Flora und Fauna“ sei es deshalb nicht erlaubt, „den See zu betreten, dort zu schwimmen und zu tauchen oder den See mit Wasserfahrzeugen aller Art zu befahren“. Zudem sei das Baden dort gefährlich. So habe es in anderen „unbekannten Gewässern“ in der Umgebung in den vergangenen Wochen schon eine Reihe tödlicher Badeunfälle gegeben.

Kein Badesee in der Nähe

Das Badeverbot am Boisdorfer See findet aber nicht überall Zustimmung. Besonders junge Leute suchen hier ihren Spaß. Kevin (23) und Daniel (26) etwa sind aus Horrem mit einer Gruppe von Freunden zu Fuß zum See gewandert und lagern jetzt am Ufer. Ab und an gehen sie auch einmal ins Wasser, um ein paar Meter zu schwimmen und zu planschen. „Wir wollen nur ein bisschen Abkühlung“, meint Daniel. „Sonst gibt es ja leider keinen Badesee hier in der Nähe.“ Zum Otto-Maigler-See in Hürth oder zum Liblarer See sei es einfach von Horrem aus zu weit, ergänzt Kevin. Natürlich achte man darauf, keinen Dreck zu hinterlassen. Das ist wohl nicht bei allen Besuchern des Sees so, wie die Stadt beschreibt: Immer wieder würde dort Müll gefunden, der entsorgt werden müsse. Wer im See bade, dort Müll hinterlasse oder am Ufer ein Feuer mache, müsse mit einer Geldbuße rechnen. Das Grillen sei aber auf einer Wiese westlich des Boisdorfer Sees erlaubt, wo die Stadt einen Lehrpfad mit Jahresbäumen eingerichtet habe. Dort gebe es zwei ausgewiesene Grillflächen. Aber auch hier müssten die Benutzer auf den Funkenflug achten, um kein Feuer auszulösen. Verboten sei es auch, das Marienfeld mit Autos oder motorisierten Zweirädern zu befahren.