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Neue Autobahn in KerpenÄrger über „Bäume des Jahres“

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Entlang der neuen A 4 bei Buir ist die „Allee Baum des Jahres“ mit Schildern und den dazu passenden Bäumen angelegt worden.

Kerpen-Buir – Für den grünen Bundestagsabgeordneten Oliver Kriescher aus Düren ist es eine „Verhöhnung der Natur“. Die Grünen im Kreis sprechen von einer „Geschmacklosigkeit“, und Peter Kunze, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat, hält den Schilderwald an der gerade erst eröffneten Autobahn 4 für „Zynismus pur“. Als „gestalterische Maßnahme“, so die Straßenbaubehörde, ist entlang einer langen Geraden an der neuen Autobahn eine „Allee Baum des Jahres“ eingerichtet worden. Dort sind die „Bäume des Jahres“ von 1985 bis 2014 mit entsprechenden Hinweistafeln gepflanzt worden. Trauben-Esche, Wild-Apfel, Ross-Kastanie, Schwarz-Erle, Sand-Birke und andere Bäume sollen so direkt neben der Autobahn wachsen. Die Bäume hätten kaum Lebenschancen, weil sie zu nahe an der Trasse gepflanzt wurden, meinen die Grünen: Besser wäre es gewesen, mit einem Schild an den Hambacher Forst zu erinnern, „einem der größten naturnahen Tiefwaldgebiete Mitteleuropas“, das durch Tagebau und Autobahnverlegung nun verloren gehe.

Mittlerweile haben die Buirer die erste Nacht an der Autobahn hinter sich: Fünf von sechs Befragten fühlten sich bislang vom Lärm nicht belästigt: „Ich kriege hier alles als Erster mit und habe nichts gehört“, sagt etwa Wha-Yaun Wiederstein, die mit ihrer Familie im Neubaugebiet Hoover Feld wohnt und den Lärmschutzwall vor der Autobahn quasi direkt vor Augen hat.

Nun sei sie gespannt, ob sich der erste positive Eindruck noch ändere: Schließlich ist die Autobahn bis Samstag erst in Richtung Köln befahrbar. Die Verkehrsbelastung wird sich also noch verdoppeln. Zudem waren bislang die Windverhältnis günstig.