Wahl gilt als sicherKerpens neuer Beigeordneter kommt aus Leichlingen

Lesezeit 2 Minuten
Kandidat für das Amt des Technischen Beigeordneten in Königswinter-

Kandidat für das Amt des Technischen Beigeordneten in Königswinter-

Vier Jahre war die Stelle unbesetzt. Nun soll Dominik Laufs zum Ersten Beigeordneten in Kerpen gewählt werden. Dessen Vorgeschichte ist pikant.

Die lange Suche hat ein Ende: Der Rat der Stadt Kerpen wählt in seiner Sitzung heute einen neuen Ersten Beigeordneten. Alle Fraktionen sprechen sich für die Wahl des SPD-Kandidaten Dominik Laufs aus.

„Ich bin froh, dass wir uns nach Jahren der Vakanz auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen konnten“, sagt Bürgermeister Dieter Spürck (CDU). „Das Gesprächsklima zwischen Fraktionen und Verwaltung war gut und konstruktiv.“ Laufs war einer von drei Kandidaten, die in die nähere Auswahl gelangt waren.

Laufs hatte bereits bei der Stadt Königswinter zugesagt

Auch Spürck selbst sprach sich für ihn aus. Er hoffe, dass sich der „Schwung der Einvernehmlichkeit“ nun auch bei weiteren Entscheidungen des Stadtrats zeige, sagte Spürck.

Dominik Laufs ist noch als stellvertretender Referatsleiter im Landesverkehrsministerium in Düsseldorf beschäftigt. Zudem ist der Jurist seit 2003 SPD-Mitglied, seit 2009 Ratsmitglied in Leichlingen und dort auch Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. In der Stadt im Rheinisch-Bergischen-Kreis hat er das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters inne.

Seit vier Jahren ist die Beigeordnetenstelle in Kerpen vakant

Für die Aussicht auf die Beigeordnetenstelle in Kerpen hat der Leichlinger ein Jobangebot einer anderen Stadt ausgeschlagen. Am vergangenen Freitag teilte Laufs der Stadt Königswinter mit, dass er dort den Posten des Technischen Beigeordneten nicht übernehmen werde. Die Ratsfraktionen in Königswinter sind seit Montag informiert.

Erst im Dezember hatte der Stadtrat von Königswinter Laufs zum Technischen Beigeordneten gewählt. Er hatte sich gegen 24 Mitbewerber durchgesetzt.

Seit Anfang 2019 gibt es keinen Ersten Beigeordneten in Kerpen. Die Diskussionen um die Beigeordnetenwahlen waren geprägt von mehreren Gerichtsverfahren, Rücktrittsforderungen und einem Streit zwischen den Ratsfraktionen. Zwei Wahlen scheiterten: Zunächst zog CDU-Kandidat René Strotkötter seine Bewerbung zurück. Der von einer Ratsmehrheit gewählte Kandidat durfte seine Stelle nicht antreten, weil ihm die formale Eignung fehlte.

Laufs verdient als Beigeordneter 114.700 Euro

Mitbewerber Mahmoud Al-Khatib, Kandidat von Grünen und SPD, hatte deshalb gegen die Wahl geklagt. Im Februar 2020 wurde Al-Khatib dann gewählt, auch mit Stimmen von CDU-Abweichlern. Aber auch er durfte sein Amt nicht antreten – und klagte ein zweites Mal. Al-Khatib hatte mit seiner zweiten Klage zwar keinen Erfolg. Doch die freie Beigeordnetenstelle durfte erst nach dem Gerichtsverfahren wieder besetzt werden. Die Wahl verzögerte sich also erneut.

Bei der jetzigen Ausschreibung haben sich 15 Kandidaten auf die Stelle des Ersten Beigeordneten beworben. Für die Position plant die Kolpingstadt jährliche Personalkosten in Höhe von 114.700 Euro ein.

KStA abonnieren