Kita PusteblumeEltern melden Bedenken an
Pulheim – Besorgt und mit einem gewissen Unverständnis sehen Eltern dem geplanten Bauprojekt in unmittelbarer Nähe zur Kindertagesstätte Pusteblume entgegen. „Viele Eltern sind ganz aufgeregt“, sagt eine Pulheimerin Bürgerin und Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Wie berichtet, möchte ein Pulheimer Bürger auf dem brachliegenden liegenden Grundstücken ein aus zwei Baukörpern gebildetes Wohnhaus errichten. Die Fläche liegt zwischen Sonnenallee, Kerbel- und Nelkenweg.
Sie verstehe nicht, warum die Stadt die Fläche nicht zurückkaufe und die Pusteblume ausbaue, sagt eine Pulheimerin, deren Kind die Kita besucht. „Sie ist sehr beliebt und sehr erfolgreich, jedes Jahr gibt es viele Ablehnungen.“ Das pädagogische Konzept mache die Kita so beliebt: Es gebe keine Gruppen, dafür aber verschiedene Bereiche, die Kinder seien in wechselnder Besetzung auch mal in Kreisen zusammen, die unterschiedliche Themen behandelten. „Jedes Kind hat einen Bezugserzieher und die Eltern somit einen festen Ansprechpartner.“ Etwas ganz Besonderes sei die Betreuung der Kinder unter drei Jahren: In anderen Einrichtungen würden die ganz Kleinen auf die einzelnen Gruppen aufgeteilt. „In der Pusteblume sind sie unter sich, in der Hafen-Gruppe, das ist viel besser, und darum ist die Kita auch so beliebt“, sagt die Frau stellvertretend für Mütter und Väter in ihrem Bekannten- und Freundeskreis.
Unverständnis bei den Eltern
Nicht schlüssig ist aus Sicht vieler Eltern ein Hinweis der Stadt für den Planungsausschuss: In der Sitzungsvorlage erklärt die Fachabteilung, dass es derzeit keinen festgestellten Bedarf an Kita-Plätzen speziell auf diesem Grundstück gebe. Da in den kommenden Jahren Kita-Plätze fehlten, wolle die Stadt eine neue Kita in der Gemeinschaftshauptschule an der Escher Straße einrichten, sagt die Pulheimerin. „Aber hier sind neue Baugebiete geplant, da wäre es doch sinnvoller und einfacher, eine bestehende Kita mit einem gut funktionierenden Konzept auszubauen, statt an anderer Stelle eine neue zu bauen.“
Kritisch sehen die Eltern die Auswirkungen auf das Außengelände. Es sei eh schon sehr klein. „Wenn nebenan tatsächlich gebaut wird, wird die Kita erdrückt.“ Das Wohnhaus werde elf Meter hoch, es werde den Lichteinfall auf das Kita-Gelände beeinflussen. „Dort wird mehr Schatten sein, das Gelände wird dadurch nicht attraktiver.“ In der Nachbarschaft des Kerbelweges mache sich außerdem die Sorge breit, dass der Eigentümer in dem Wohnhaus eine Arztpraxis einrichten könnte. „Das wird mit mehr Verkehr verbunden sein, warum verlegt die Stadt die Zufahrt nicht vom Kerbelweg an die Sonnenallee?“
Der Entwurf des Bebauungsplans wird in Kürze im Rathaus ausgehängt.