Lesestoff wechselt täglichPulheimerin hat ein Bücher-Büdchen in ihrem Vorgarten

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Eine Frau steht mit einem Buch in der Hand vor einem kleinen Bücher-Schrank.

Ein Büdchen voller Literatur: Martina Heitfeld freut sich jeden Tag über neue Lektüre in ihrem Vorgarten.

Im Vorgarten von Martina Heitfeld in Pulheim-Sinnersdorf gibt es Lesestoff. Seit Mai steht das Bücher-Büdchen – Inhalt wechselt fast täglich. 

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, wusste schon der Schriftsteller Erich Kästner, und die Bankkauffrau Martina Heitfeld gibt ihm Recht. „Es gibt keinen öffentlichen Bücherschrank in Pulheim“, stellte sie schmunzelnd fest. Also was tun? Ein Besuch bei ihrem Vater im hohen Norden brachte die zündende Idee.

Dort sah sie „Dat kleine Bücherhaus“ in einem Vorgarten, und da sie bald Geburtstag hatte, erzählte sie ihrem handwerklich begabten Neffen und seiner patenten Freundin davon. Die beiden besorgten sich Holz, einen Rest Dachpappe vom Fußballplatz und ein altes Fenster, dann legten sie los. Zum Geburtstag im Mai konnte die erfreute Martina Heitfeld ein solides, grünes Bücher-Büdchen in ihrem Vorgarten unter Bäumen aufstellen.

Von "Ein Mann namens Ove" bis zu "Die drei ???"

Alles nachhaltig und es regnet auch nicht rein“, freut sich der Bücherwurm. Zunächst bestückte sie ihr Bücher-Büdchen mit eigenen, einmal gelesenen und für gut befundenen Büchern. Aber nachdem sich die Existenz der Mini-Bibliothek auf der „Rennstrecke zur Apotheke“, wie sie sagt, Am Theuspfad 3, herumgesprochen hatte, wechselt der Inhalt fast täglich.

„Ein Mann namens Ove“ von Fredrik Backman, „Der Pfau“ von Isabell Bogdan, aber auch ein Buch namens „Hundefutter aus dem Thermomix“ befindet sich darin. Eine kleine, aber feine Auswahl. Erich Kästner sei noch nicht dabei gewesen, stellt Martina Heitfeld fest. Kürzlich habe es mehrere Bände der Kinderbuch-Reihe „Die drei ???“ gegeben, doch die seien schnell wieder weg gewesen.

Bücher-Büdchen bereitet Pulheimerin jeden Tag Freude

Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit und abends wirft sie einen Blick in ihr Bücher-Büdchen, manchmal nimmt sie sich dann selbst ein Buch zum Schmökern mit ins Haus. „Tolle Idee“, ruft ihre Nachbarin Doris Misiak im Vorbeigehen. „Da muss ich auch mal in Ruhe stöbern.“

Martina Heitfeld strahlt und gesteht: „Ich erfreue mich an meinem Bücher-Büdchen jeden Tag.“ Und wenn das so bleibt, könnte demnächst noch ein Mini-Bücher-Reihenhaus an das Büdchen angebaut werden. Nächsten Mai hat Martina Heitfeld ja wieder Geburtstag.

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