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SpendenaktionDer 11-jährige Rani aus Pulheim will den Krebs besiegen

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Das Bild zeigt die Familie auf dem Sofa

Rani mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwistern

Der Elfjährige ist erblindet, stumm und teils gelähmt – Freunde wollen der Familie helfen

Ein ganz normaler Junge: Rani spielte gerne Fußball, ging Schwimmen, fuhr Fahrrad und traf seine Freunde. Bis vor drei Jahren. Dann wurde bei dem damals Achtjährigen – nach mehreren Arztbesuchen – ein Hirntumor festgestellt. Aus der Operation im selben Jahr erwachte der Junge aus Pulheim erblindet, stumm und teils gelähmt. Trotz stärkster Chemotherapien und Bestrahlungen und einiger zwischenzeitlicher Hoffnungszeichen wurde vor etwa einem Jahr entdeckt, dass der Krebs erneut gestreut hatte.

Und seitdem breitet er sich weiter in seinem Körper aus. Die Metastasen haben seinen Kopf und seinen Rücken angegriffen. Ranis Eltern versuchen weiterhin, dem mutig kämpfenden Jungen ein Leben zu Hause, im Familienkreis, zu ermöglichen und Behandlungswege für ihn zu finden.

Das Bild zeigt Rani auf einem Motorroller.

Ein Bild von Rani an hoffnungsvollen Tagen.

Der größte Wunsch des Elfjährigen, der sich inzwischen die Blindenschrift beigebracht hat und, im Rahmen der Möglichkeiten, weiterhin gerne mit seinen Geschwistern spielt, ist es, wieder gehen und sehen zu können. Rani hat eine dreijährige Schwester und einen 16-jährigen Bruder.

Fahrten mit Planwagen

Ranis Schicksal berührt viele Menschen im Umfeld der Familie. Einer davon ist Peter Mauß, er kennt Ranis Vater aus dem Sportverein. Mit seiner Familie sammelt er Spenden. Die Familie des schwerkranken Elfjährigen hat seinen Angaben zufolge nicht nur mit hohen medizinischen Versorgungskosten zu kämpfen, sondern auch mit Folgekosten: Das Familienhaus soll umgebaut werden, damit Rani sich trotz seiner körperlichen Beeinträchtigung frei darin bewegen kann.

Der 63-jährige Mauß will mit Helfern – zu dem auch der Motorradclub „Harley Brothers Rhein-Erft“ gehört – am Nikolaustag in Stommelerbusch Waffeln und Glühwein verkaufen. Außerdem lädt er bei der Spendensammlung zu Fahrten mit einem Planwagen ein. Mauß, der manch einem in der Region als kultiger Fußballtrainer (VfR Sinnersdorf, FC Pesch, VfL Köln-Poll) bekannt sein dürfte, hofft, mit der wohltätigen Aktion so viel Geld wie möglich für Rani und dessen Familie sammeln zu können. Bereits in Vorjahren hat der Handwerksmeister einige Male für Bedürftige innerhalb seines Vereins Spenden gesammelt. Er begründet sein Engagement auf eine Weise, die besonders in der Adventszeit mitschwingen sollte: „Kein Mensch kann dem anderen die ganze Last abnehmen. Aber er kann tragen helfen.“

Waffeln und Glühwein

Mauß macht deutlich: „Jeder Euro zählt. Jede Spende hilft, nicht nur die finanziellen Belastungen für die Familie zu lindern.“ Stattfinden wird die Spendenaktion mit Waffel- und Glühweinausgabe ab 15 Uhr vor dem Haus der Familie Mauß an der Dormagener Straße 22–24, in Pulheim. Die Planwagenfahrt, die besonders für Kinder aufregend sein dürfte, startet ebendort um 16 Uhr. Die Ausgabe von Waffeln und Glühwein erfolgt kostenlos und gespendet werden kann mit individuellen Beträgen. Es kann auch über Paypal gespendet werden:


Bösartiger Tumor

Bei Ranis Krebserkrankung handelt es sich um ein Medulloblastom (Gehirntumor), welches sich durch Symptome wie Übelkeit, Gewichtsverlust und Seh- und Mobilitätseinschränkungen bemerkbar macht und vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftreten kann. Der Tumor entsteht im Kleinhirn und ist charakterisiert durch ein schnelles und bösartiges (d. h. metastasierendes und anderes Gewebe infiltrierendes) Wachstum. Eine chirurgische Entfernung ist zwingend notwendig. Die weitere Prognose ist abhängig vom Grad der Tumorentfernung, der Tumorart und der Metastasierung. Die weiteren Sprach- und Mobilitätseinschränkungen sind auf das Fossa Posterior Syndrom zurückzuführen, welches sich häufig einstellt nach Tumorentfernungen in eben jener Gehirnregion, aber mit der Zeit typischerweise wieder nachlässt. (jur)