Nettersheim„Hälfte aller Neuinfektionen in Rhein-Erft nicht mehr nachverfolgbar“

Lesezeit 2 Minuten
Kreisgesundheitsdezernent Christian Nettersheim

Kreisgesundheitsdezernent Christian Nettersheim

Rhein-Erft-Kreis/Bergheim – Mit dem Wunsch, alle Entscheidungsträger zum Wohl des Rhein-Erft-Kreises an einen Tisch bringen zu wollen, hat der neue Landrat Frank Rock sein Amt angetreten. Nach der Vereidigung durch Alterspräsidentin Eva Fielitz wandte sich der Nachfolger von Michael Kreuzberg an die 80 Kreistagsmitglieder in den sieben Fraktionen. „Wir haben eine große Verantwortung für diesen Kreis und ich bin davon überzeugt, dass wir dieser Verantwortung gerecht werden, wenn wir stets konstruktiv bleiben, keine Angst vor Veränderungen haben und das Wohl der Bürgerinnen und Bürger im Blick behalten“, sagte Rock.

Der neue Landrat Frank Rock (M.) und seine Stellvertreter.

Der neue Landrat Frank Rock (M.) und seine Stellvertreter.

Der Kreistag, der am Donnerstag unter Corona-Schutzvorkehrungen im Medio zusammengetreten war, wählte zudem Rocks Stellvertreter. Die Ehrenämter wurden in geheimer Abstimmung vergeben an Bernhard Ripp (CDU), Heike Steinhäuser (SPD), Horst Lambertz (Grüne) und Eva Fielitz (FDP). Neu in der Runde der Stellvertreter ist lediglich die Bedburgerin Heike Steinhäuser, die die Nachfolge von Iris Heinisch (SPD) antrat.

„Die Akzeptanz für die Corona-Schutzmaßnahmen schwindet“

Kreisgesundheitsdezernent Christian Nettersheim mahnte in seinem Vortrag über die Corona-Pandemie im Kreis zu sozialer Geschlossenheit.

„Die Akzeptanz für die Corona-Schutzmaßnahmen schwindet“, sagte Nettersheim. „Wir müssen darauf achten, in den nächsten Wochen als Gesellschaft zusammenzustehen, sonst werden wir viel stärkere Erosionskräfte für die Demokratie erleben, als wir uns das heute vorstellen können.“ Nettersheim appellierte an die Kreistagsmitglieder, eine Vorbildfunktion einzunehmen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Laut Nettersheim ist bereits fast die Hälfte aller Neuinfektionen nicht mehr nachverfolgbar: In 44 Prozent der Fälle ist die Ansteckungsquelle unbekannt. „Wenn dieser Wellenbrecher-Lockdown keine Wirkung zeigt, werden wir bis zum 20. November bei etwa 6750 Infektionsfällen insgesamt liegen“, sagte der Dezernent. Derzeit liegt der Kreis bei rund 3900 Fällen seit Pandemiebeginn. Sollte sich der Trend so fortsetzen, sagte Nettersheim, sei Mitte Dezember mit einer Bettenknappheit in den Krankenhäusern zu rechnen.

KStA abonnieren