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Printen, SpekulatiusWarum in den Supermärkten in Rhein-Erft schon Weihnachtsgebäck steht

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Eine Frau hält ein Paket

Weihnachtsplätzchen im September – die einen freuen sich, andere finden das gar nicht gut. 

Drei Monate vor dem Fest findet man bereits Weihnachtsgebäck in den Supermarktregalen. Daran scheiden sich an Rhein und Erft die Geister.

„Dominosteine, die kann ich eigentlich rund ums Jahr essen“, freut sich Robin Dölker (27) über die aktuellen Auslagen in den Lebensmittelgeschäften. Er liebe einfach den Geschmack und das Marzipan. „Aber selber kaufe ich die Köstlichkeit eigentlich selten – ich lasse mir die leckeren Steine nämlich viel lieber schenken“, erzählt er.

„Okay“, sagt seine Frau Carina, und im nächsten Augenblick hat sie auch schon ein Paket der weihnachtlichen Leckereien in den Einkaufswagen gelegt. „Warum nicht?“, sagen sich in diesen Tagen viele Menschen. Auch wenn Weihnachten erst in drei Monaten gefeiert wird: Spekulatius, Lebkuchen, Honigbrot und Printen schmecken eben auch jetzt schon, kurz nach den Sommerferien.

Sonnenbrand und Weihnachtsplätzchen, das passt einfach gar nicht zusammen
Michael Abts (60) aus Brühl

Allerdings findet es nicht jeder Kunde sinnvoll, schon im September mit Weihnachtsplätzchen den Supermärkten konfrontiert zu werden. „Ich bin kein so großer Fan von Spekulatius und Co“, sagt zum Beispiel Michael Abts (60) aus Brühl. Vor dem ersten Advent kaufe er sich keine Weihnachtsplätzchen. „Sonnenbrand und Weihnachtsplätzchen, das passt einfach gar nicht zusammen“, sagt er.

Für Weihnachtsplätzchen: Kunden kommen aus Brühl und Wesseling nach Walberberg

Uwe Rentschler (51) mag das süße Weihnachtsgebäck nur zur Weihnachtszeit. „Ich bin ein Sommerkind, und jetzt im September mag ich einfach noch keine Weihnachtsplätzchen“, betont er. Auch der 44-jährige Vater aus Brühl, der mit seinem Nachwuchs im Supermarkt einkauft, sagt: „Für Weihnachtsplätzchen ist es doch noch viel zu früh.“ „Ich würde sie aber essen, wenn sie auf dem Süßigkeitenteller lägen“, meint seine Tochter (10). „Und ich auch“, bestätigt sein Sohn (7).

„Die Nachfrage ist da“, sagt auch Geschäftsinhaber Markus Breuer vom Edeka-Markt in Walberberg. Zu ihm kommen auch viele Kunden aus dem benachbarten Brühl und Wesseling. Breuer kennt die zwiegespaltene Meinung. „Kommerz“, schimpfen die einen. Die anderen können es hingegen gar nicht abwarten, bis sie, kaum aus dem Sommerurlaub zurück, nach den ersten Lebkuchenherzen im Supermarkt greifen können.

„Wenn es nach mir ginge, würde ich auch Grillwürstchen anbieten“, sagt Breuer. Doch die blieben aktuell eher in großen Mengen liegen. Mit den ersten kühleren Nächten im September steigere sich hingegen direkt auch die Nachfrage nach Weihnachtsplätzchen.

„Ich habe Weihnachtsplätzchen sogar schon im August in den Supermärkten gesehen“, berichtet Petra Respondek. Eigentlich sei das ja wirklich viel zu früh. Und meistens schaffe sie es auch, an den Regalen vorbeizugehen und die Plätzchen einfach zu ignorieren. „Aber sie schmecken eben auch ziemlich lecker - auch schon im September“, sagt sie. Nur ausnahmsweise habe sie ihrer inneren Stimme deswegen jetzt einfach einmal nachgegeben und sich ein Paket gekauft.