VorsichtsmaßnahmenSo vermeiden die Feuerwehren eine Ansteckung mit Covid19

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In Hürth soll der Rettungsdienst an die Wache in Gleuel verlegt werden.

In Hürth soll der Rettungsdienst an die Wache in Gleuel verlegt werden.

  • Um weiter einsatzfähig zu bleiben, nehmen die Feuerwehren im Kreis besondere Schutzmaßnahmen vor.
  • Strukturen werden zentralisiert, Kommunikationsstrukturen ausgebaut.
  • Wir geben einen Überblick über die geplanten Veränderungen.

Rhein-Erft-Kreis – Das Coronavirus führt auch dazu, dass immer mehr Feuerwachen organisatorische Abläufe ändern. Eine strickte Trennung zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr soll das Risiko einer Übertragung des Virus reduzieren.

Die Feuerwehr Wesseling war die erste Wache, die sowohl eine organisatorische als auch räumliche Trennung in die Praxis umsetzte. Feuerwehrchef André Bach: „Wir haben unter anderem separate Zugänge geschaffen und eine Behelfsküche gebaut. Besprechungen finden getrennt statt. Und wenn wir eine gemeinsame Besprechung machen müssen, die also die Teilnahme von Mitarbeiter vom Brandschutz und vom Rettungsdienst erfordert, dann findet diese im Freien statt.“

Rettungsdienst wird in Gleuel zentralisiert

Mit der Aufteilung in zwei Bereiche waren auch kleinere Umbauarbeiten verbunden. Großen Wert wird auch darauf gelegt, dass kontaminierte Kleidung gewechselt und separiert gelagert wird, bevor die Waschmaschine anfängt zu laufen.

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In Hürth ist der Rettungsdienst von der Hauptwache an der Luxemburger Straße ausgelagert worden. Der Leiter der Feuerwehr, Michael Mund, sagt: „Wir sind gerade dabei, den Rettungsdienst jetzt komplett an der Kölner Straße in Gleuel zu zentralisieren. Dort stehen jetzt alle für Hürth verfügbaren Rettungswagen. Die Sozialräume reichen für das Personal aus.“

Die Feuerwache Kerpen hat nun geteilte Aufenthaltsräume für Rettungsdienst und Leitstelle eingerichtet.

Die Feuerwache Kerpen hat nun geteilte Aufenthaltsräume für Rettungsdienst und Leitstelle eingerichtet.

Derzeit werde noch die Technik für die Kommunikation zwischen der Kreisleitstelle in Kerpen und der Rettungswache in Gleuel angepasst. Einziger Nachteil sei, dass sich die Hilfsfristen für Fischenich und Kendenich verlängerten.

Freiwillige Feuerwehr ab Wochenende mehr eingebunden

Auch auf der Feuerwache in Kerpen, wo auch die Kreisleitstelle für den Rettungsdienst sitzt, gibt es Veränderungen. Der Sportraum im Keller wurde kurzerhand zum Sozialraum für den Rettungsdienst umfunktioniert. Der ursprünglich für Schulungen genutzte Raum ist jetzt der Ruhe-/ und Sozialraum für die Mitarbeiter der Leitstelle, erläutert Wehrchef André Haupts. Zudem wurde eine Waschhalle umfunktioniert, dort können ab sofort Rettungsmittel desinfiziert werden. Die Büros auf der Feuerwache (Verwaltung) sind teilweise leer. Wer kann, der arbeitet von Zuhause aus.

Im Raum der Freiwilligen Feuerwehr hat nun die Feuerwehr ihre Küche mit Aufenthaltsraum.

Im Raum der Freiwilligen Feuerwehr hat nun die Feuerwehr ihre Küche mit Aufenthaltsraum.

Zudem sind weitere Maßnahmen geplant. Am Wochenende werden die Mitglieder der freiwilligen Wehr in Kerpen noch mehr eingebunden. Sie werden in ihrem eigenen Gebäude in Bereitschaft sein und für ihre Kollegen der Hauptwache die Einsätze übernehmen. Damit sind die hauptamtlichen Kräfte frei für andere Aufgaben. Sollte es durch das Coronavirus zu einem größeren Personalausfall kommen, dann greift der Sonderdienstplan, der kürzlich erstellt wurde. Losgelöst davon sei der Kreis der Mitarbeiter, die sich in Rufbereitschaft befinden, erweitert worden, so Haupts weiter.

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