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AufkleberHundebesitzer haben Angst

Lesezeit 2 Minuten

Heinz Rackwitz (l.) und Wolfgang Vogel ärgern sich über die Rattengift-Aufkleber (an der Hundestation ganz oben).

Wesseling-Keldenich – Im Park am Eichholzer Acker ist die Stimmung angespannt. Viele Anwohner gehen hier mit ihren Hunden spazieren, es gibt genug Platz, und man trifft andere Hundefreunde. Seit Weihnachten haben die Leute aber Angst um ihre Hunde. Unbekannte haben an allen Mülleimern und an den Hundestationen, wo man die orangenen Plastiktüten für die Häufchen bekommt, Rattengift-Aufkleber platziert. Darauf steht der Spruch „Rattengift tötet grausam“, und das Bild einer blutenden Ratte ist zu sehen. Eine kaum verhohlene Drohung.

„Ich kenne eine ältere Dame, die sich jetzt nicht mehr traut, hier mit ihrem Hund spazieren zu gehen“, sagt Wolfgang Vogel. Er gehört zu denjenigen, die am Ersten Weihnachtstag die Aufkleber gefunden haben. Die Aufkleber habe ein anderer Hundehalter dann sofort entfernt, aber schon am nächsten Morgen seien neue dagewesen. „Man fragt sich doch, was für ein Mensch zu Weihnachten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion loszieht und solche Aufkleber anbringt.“

Regelmäßiges Training

Vogel glaubt, es könnte jemand aus dem Neubaugebiet Eichholzer Acker sein. Dort wohnen viele Familien mit kleinen Kindern, und gelegentlich sei es dadurch zu Problemen gekommen. Er selbst sei von Passanten auch schon eher grob aufgefordert worden, seinen Hund an die Leine zu nehmen. Dabei trainiere Vogel regelmäßig mit seinem Hund im Verein, er wisse genau, dass der Hund bei Fuß gehe und aufs Wort gehorche. „Auch unter Hundehaltern gibt es schwarze Schafe“, sagt Vogel. Er und andere Hundehalter ärgern sich genau wie Leute ohne Hund über Hundehaufen, die einfach in der Landschaft liegen. Aber wegen dieser schwarzen Schafe könne man doch nicht pauschal alle Hunde und ihre Besitzer bedrohen. „Ich fühle mich, genau wie die meisten anderen Hundebesitzer, persönlich angegriffen“, so Vogel. „Muss ich jetzt um das Leben meines Hundes fürchten?“ Wenn es ein Problem mit einem Hund oder dessen Besitzer gebe, dann solle das doch direkt gelöst werden, findet Vogel. „Aus der Anonymität heraus zu drohen ist feige.“

Laut Stadtpressesprecher Peter Adolf handelt es sich wahrscheinlich tatsächlich nur um eine Drohung. Ein Service-Team der Verwaltung habe nach Giftködern gesucht und nichts gefunden. „Auch bei den Tierärzten liegt offenbar nichts vor.“

Adolf weist zudem darauf hin, dass in dem Gebiet, abgesehen von einer eingezäunten Freilauffläche, Leinenpflicht herrsche.