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Haarhof-Villa in WesselingVilla könnte verkauft werden

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Die Verwaltung soll für die Haarhof-Villa ein Wertgutachten einholen. Interessenten für das Filetstück am Rhein gibt es schon.

Wesseling – Es ist eines der schönsten Grundstücke, die Wesseling zu bieten hat. Direkt am Rhein gelegen mit Sicht auf die neugestaltete Rheinufer-Promenade und den Rhein: die sogenannte Haarhof-Villa an der Kölner Straße. Die Stadt will das Gebäude und das Grundstück möglicherweise verkaufen. Der Unterausschuss für Liegenschaften hat dem Hauptausschuss jedenfalls jüngst empfohlen, die Verwaltung zu beauftragen, den Verkauf des Filetgrundstückes zu prüfen und ein Wertgutachten einzuholen. Einer hat sein Interesse schon laut bekundet. Der direkte Nachbar und Inhaber der Gaststätte Kulisse, Karl-Heinz Hellwig.

In die Schublade

Zur Erinnerung: Die Stadt hatte das Gebäude mitsamt Grundstück vor einigen Jahren erworben, um darauf im Rahmen der Regionale 2010 ein Chemieexploratorium zu errichten. Das Projekt namens Chemtech war damals mit viel Verve von dem damaligen Bürgermeister Günter Ditgens vorangetrieben worden, kam dann aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht zustande. Unter anderem blieb auch die erhoffte private Unterstützung durch Chemieunternehmen aus. „Chemtech“ verschwand in der Schublade. Nun war das Grundstück wieder in der Diskussion. Im Liegenschaftsausschuss wurde beschlossen, die Verwaltung solle untersuchen, wie das derzeit vermietete Gebäude künftig genutzt und erhalten werden kann. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz soll städteplanerische Vorgaben erarbeiten.

Einer der Interessenten für das Sahnestückchen ist Kulissen-Chef Hellwig, auch Mitglied der Wesselinger CDU. Er macht keinen Hehl daraus, das Grundstück erwerben zu wollen. Er wolle dort eine weitere gastronomische Einrichtung unterbringen, die sich zum Rhein hin öffne, wirbt er für seine Idee. „Wesseling war früher immer schon ein Ausflugsziel für die Kölner, ein weiteres Restaurant mit Blick auf den Rhein würde dort gut hinpassen.“ Möglicherweise lasse sich ja auch noch eine Freitreppe verwirklichen.

Doch noch ist völlig offen, ob Hellwig das Grundstück bekommt. Wie es hieß, soll Hellwig selbst in der CDU nicht nur Unterstützer für seine Pläne finden. Es heißt, es gebe in der CDU noch viele Ditgens-Anhänger, die Hellwig noch nachtrügen, dass er damals Haupt-Anhänger für die CDU warb, was letztendlich zum Sturz von Ditgens führte. Man wolle erst einmal das Ergebnis des Wertgutachtens abwarten, heißt es unisono von den Vorsitzenden der beiden großen Fraktionen, CDU und SPD, Manfred Rothermund und Hans Mauel. „Die Lage ist einfach top und die Stadt braucht Geld. Von daher sind wir grundsätzlich nicht gegen einen Verkauf“, sagte SPD-Mann Hans Mauel. Sie habe auch nichts dagegen, wenn der Käufer am Ende Hellwig heiße. Aber erst einmal wolle die SPD wissen, über welchen Betrag überhaupt verhandelt werde. Außerdem sei immer von Schäden am Gebäude die Rede, so Mauel, auch das solle erst einmal untersucht werden.

Nicht viel anders klingt es bei Rothermund: Die CDU habe sich noch kein Urteil gemacht und werde auch erst das Ergebnis des Gutachtens abwarten: „Wir werden wohl darauf achten, dass die Villa erhalten bleibt“, sagte Rothermund. Ein zehnstöckiges Hochhaus werde es mit der CDU dort nicht geben. „Das muss alles in den Rahmen passen“, betonte der CDU-Politiker, der Architekt ist. Vor einer Entscheidung würden auch die Bürger angehört. Dass Hellwig aufgrund seiner Parteizugehörigkeit zur CDU einen Vorteil habe, schloss Rothermund aus. „Das spielt keine Rolle.“