Jecke überallDie schönsten Bilder vom Karneval in Wesseling

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Eine Gruppe von Menschen in einem Eulenkostüm mit Federn an der Kleidung und selbstgemachten Eulenhüten auf dem Kopf posieren für ein Gruppenbild.

Die Gruppe De Belleschruve vun 1990 sind seit 33 Jahren beim Wesselinger Zug dabei. Ihr Eulenkostüm haben sie selbst gebastelt.

So schön kann Karneval sein: Wir haben die Highlights aus Wesseling in Bildern zusammengefasst.

Am 16. Februar ist Weiberfastnacht und der Straßenkarneval startet. An den Karnevalstagen finden Sie hier die schönsten Bilder aus Wesseling.

Karnevalszüge in Wesseling

Kinderzug an Karnevalssamstag

„Jetzt kommen wir gleich zur Königin!“ Aufgeregt zeigte eine kleine Micky-Maus beim Wesselinger Kinderzug auf den Wagen der Kindertollität: Prinzessin Carlotta I. (Hartmann) ließ den Zug an sich vorbeiziehen, begrüßte jede Gruppe freudig mit einem dreifachen Alaaf und beeindruckte in ihrem Ornat einige der Kinder sichtlich.

Erwachsene und Kinder in blau schimmernden Unterwasser-Kostümen beim Wesselinger Kinderzug.

Die Unterwasserwelt hatte sich die Kita Villa Sonnenschein als Motive für ihre einfallsreichen Kostüme gewählt.

Insgesamt 1936 Teilnehmer in 34 Gruppen hatten sich bei Zugleiter Walter Fuhs angemeldet, dabei stellte die katholische Grundschule Schillerschule mit 406 Aktiven die größte Gruppe. Unter dem Motto „Rot und Weiß“, das viele abwechslungsreiche Kostüme herbeizauberte, zogen Schülerinnen und Schüler und ihre Familien sowie das Kollegium gut gelaunt durch die Straßen der Stadt.

Hier wird immer viel geworfen, sogar mehr als im Kölner Rosenmontagszug.
Marc und Charlotte Bükirch aus Rodenkirchen.

Auch die Kindergärten aus dem Ort waren zahlreich vertreten: die Westringstrolche, die Wilde Wiese, das Zwergenhaus, das Entenfangschlösschen, die Kitas Regenbogen, KinderReich und Waldsiedlung, Villa Kunterbunt und Villa Sonnenschein, die Kitas Am Rheinbogen, Auf dem Sonnenberg, St. Germanus sowie St. Andreas in der Flecht.

Bereits zum 71. Mal fand der Kinderzug statt. Er wurde von sechs Musikgruppen begleitet und endete auf dem Rathausplatz. Doch es waren nicht nur die niedlichen kleinen Jecken und die tollen, zumeist selbst gebastelten Kostüme, die die Zuschauer anlockten: „Hier wird immer viel geworfen, sogar mehr als im Kölner Rosenmontagszug“, freuten sich Marc und Charlotte Bükirch, die mit ihren Kindern extra aus Rodenkirchen angereist waren, um sich den Kinderzug in Wesseling anzusehen. (aj)

Mit Eulen und Gottesanbeterinnen durch die Stadt beim großen Zoch

Die vierjährige Anna steht aufgeregt und hibbelig am Straßenrand. In ihrem blauen Prinzessinnenkostüm hüpft sie auf und ab. „Gleich geht es los“, ruft sie freudig, als sie den Polizeiwagen sieht, der dem Zug vorausfährt. Hier an der Jahnstraße treffen sich Annas Familie und deren Freunde Jahr für Jahr, um den Wesselinger Zug am Karnevalssonntag anzusehen und fleißig Kamelle zu sammeln.

„Wir sind eine Gruppe Schulfreunde und treffen uns hier seit 20 Jahren“, sagt Annas Tante. „Wer Kinder hat, bringt sie mit – und manch einer hängt sich dann einfach so dran.“ Jeder hier strahlt. Ob es der Freund ist, der als irischer Leprechaun verkleidet ist, oder Annas Vater, der einen Hai auf dem Kopf hat. „Gestern war Kinderzug“, berichtet er. „Da ist Anna zum ersten Mal selbst mitgegangen. Das war eine gute Übung für heute.“ Anna nickt eifrig und ruft: „Das Kamellewerfen war das allerbeste!“

Die Gruppe „De Brelleschruve“ sind seit 33 Jahren im Zug dabei

Es sind vor allem Stammgäste und Traditionsgruppen, die beim Wesselinger Zug anzutreffen sind. Am Straßenrand haben Jecke ihr Fässchen, Tische und Stühle aufgebaut und treffen sich teils mit der ganzen Nachbarschaft. Die Freude darüber, zusammen feiern zu können, ist allen anzumerken.

Auch die Brelleschruve freuen sich seit Wochen auf den Tag in Wesseling. Die Gruppe ist bereits seit einigen Jahrzehnten im Zug dabei. Seit 33 Jahren, um genau zu sein. „Wir haben richtig Bock“, sagt eine Teilnehmerin bei den Brelleschruve. „Wir wollen einfach die Freude teilen.“ Mit ihrem selbst gebastelten bunten Eulenkostüm ziehen die Freunde viel Aufmerksamkeit auf sich – ebenso wie die Gottesanbeterin, die im Zug mitging.

Ich bin total guter Dinge.
Zugleiter Gamal Lelic

„Ich bin total guter Dinge“, sagt auch Zugleiter Gamal Lelic. Im Vorhinein habe die Organisation super geklappt, alle hätten sich rechtzeitig angemeldet. „Für heute kann ich dann nur hoffen, dass alles gut bleibt, das Wetter hält und alle gute Laune haben.“ Davon ist er allerdings überzeugt.

Lelic ist im dritten Jahr Zugleiter, zuvor war er Stellvertreter. 74 Gruppen nähmen in diesem Jahr am Wesselinger Karnevalszug teil. Mit Begleitpersonen und Zugordnern seien 1652 Personen angemeldet gewesen, so Lelic.

Berzdorfer feiern lieber zu Hause als in Köln

Schon von weitem war das Wummern der Bässe zu hören. Der Berzdorfer Veedelszoch war auf dem Weg. Und die Jecken am Straßenrand konnten es kaum abwarten. Die Kamelle-Rufe schallten bereits die Straße hinunter. 13 Gruppen seien es in diesem Jahr mit rund 330 Teilnehmern, sagte Zugleiter und Organisator Ralf Daniel.

„Ein bisschen Anspannung ist immer da, obwohl ich das inzwischen seit gut 18 Jahren mache“, verriet Daniel und und lachte. „Ich freu’ mich vor allem auf die Gäste, die den Zug angucken. Wir sind alle happy, dass es jetzt wieder losgeht.“

GroWeKa-Mitglieder waren diesmal nur Zuschauerinnen

Zwei Mitglieder der Großen Wesselinger Karnevalsgesellschaft, die am Sonntag schon im großen Zug mitgegangen waren, waren als Zuschauerinnen dabei. „Wir treffen uns hier gern mit einer Gruppe Freunde und Nachbarn zum Berzdorfer Zug. Das hat etwas Uriges hier“, sagte Birgit Hähl. Ihre Freundin Silke von Knobloch war sogar regelrecht vor dem Kölner Rosenmontagszug „geflüchtet“.

„Dort war es viel zu voll“, sagte sie. „Die Kinder wurden von den Polizisten ganz weit zurückgedrängt und konnten nichts mehr sehen. Die Laune war irgendwie schlecht.“ Sie seien also kurzerhand mit dem Zug zurückgefahren. Besonders bunt ging es im Zoch bei der Brigidaschule zu, ganz nach dem Motto „Kinder machen das Leben bunter“. Fast alle Teilnehmenden hatten sich als Regenbogen-Clowns verkleidet.

Als Gartenwunder ziehen Jecke durch Urfeld

Auch in Wesseling-Urfeld war es die familiäre Atmosphäre, die viele Besucherinnen und Besucher zum Zoch lockte. In schönstem Gelb traf sich dort eine Freundesgruppe. „Wir kommen aus Buschdorf hierher“, erzählte Katja Groß.

Die Gruppe, die sich als „Buschdorfer Fründe“ bezeichnet, habe sich ursprünglich aus einer Kindergarten-Karnevalsgruppe entwickelt. Jetzt seien die meisten Kinder aber längst in der Schule. Wie immer, so hätten sie sich auch diesmal auf ein gemeinsames Kostüm geeinigt, berichtete der Präsident der Gruppe, Mark Tielmann. In diesem Jahr eben auf ein „Gartenwunder“.

Nach 15 Jahren im Tanzcorps mit eigener Gruppe unterwegs

Acht Wagen und 14 Fußgruppen waren in dieser Session in Urfeld dabei, unter anderem natürlich auch das Tanzcorps der Prinzengarde Wesseling Urfeld. Das mache allein schon rund 70 Leute aus, berichtet Lisa Kattner.

Die 24-Jährige ist Mitglied im Ortsausschuss Urfeld und war selbst 15 Jahre im Tanzcorps. Diesmal ging sie jedoch mit einer Gruppe Freundinnen als Hippies im Urfelder Umzug mit.

Was ist sonst so los? Hier finden Sie alles zum Karneval im Rhein-Erft-Kreis im Überblick. 

Wir wünschen schöne Karnevalstage. Alaaf!

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