Ehefrau verletztSpezialeinheit überwältigt Mann in Wesseling wegen Waffenbesitzes

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Polizei und Feuerwehr sperrten das Wohngebiet rund um den Rotdrnweg in Wesseling weiträumig ab.

Wesseling – Es war eine lange Nacht für die Polizei, die Feuerwehr und die Rettungskräfte in Wesseling. Gegen 21 Uhr wurden sie in den Rotdornweg gerufen. Wie die Polizei vor Ort erklärte, haben am Montagabend erste eingetroffene Polizeikräfte eine Frau auf ihrem Balkon angetroffen, die angab Hilfe zu brauchen. Es sei dann ein Mann aufgetaucht. Aus der Situation hätten sich Hinweise ergeben, dass eine mögliche häusliche Gewalttat stattfand..

Im weiteren Verlauf habe sich die Situation dann allerdings verschärft. Der Mann sei nicht kooperativ gewesen, drohte später sogar seinen Suizid an und verweigerte die Behandlung seiner bereits verletzten Ehefrau. Neben der Ehefrau waren auch noch zwei kleine Kinder mit in der Wohnung Der Polizei gegenüber habe der Mann Angaben gemacht, über Waffen zu verfügen und als Beweis eine Langwaffe aus dem Fenster geschmissen.

Polizei fordert in Wesseling Spezialeinheit an

Die Einsatzkräften haben daraufhin ihre Lageschätzung angepasst und sind von einer Bedrohungssituation ausgegangen. Entsprechend seinen Feuerwehrkräfte, Rettungsdienst, die Spezialeinsatzkräfte (SEK) und die Verhandlungsgruppen informiert worden.

Wenig später war die Straße weiträumig abgesperrt. Verhandler der Polizei waren fortwährend in Kontakt mit dem Mann, um ihn zur Aufgabe zu bewegen. Gegen zwei Uhr am Dienstagmorgen konnten die Beamten des SEK einen günstigen Moment nutzten und den Mann in einem gezielten Angriff überwältigen.

Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen

Kontakte | Hier wird Ihnen geholfen

Wir gestalten unsere Berichterstattung über Suizide und entsprechende Absichten bewusst zurückhaltend und verzichten, wo es möglich ist, auf Details. Falls Sie sich dennoch betroffen fühlen, lesen Sie bitte weiter:

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote.

Telefonseelsorge

Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon

Das Angebot des Vereins "Nummer gegen Kummer" richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams "Jugendliche beraten Jugendliche" die Gespräche an. nummergegenkummer.de

Muslimisches Seelsorge-Telefon

Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention

Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de

Beratung und Hilfe für Frauen

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung unterstützen werden Betroffene aller Nationalitäten rund um die Uhr anonym und kostenfrei unterstützt.

Psychische Gesundheit

Die Neurologen und Psychiater im Netz empfehlen ebenfalls, in akuten Situationen von Selbst- oder Fremdgefährdung sofort den Rettungsdienst unter 112 anzurufen. Darüber können sich von psychischen Krisen Betroffene unter der bundesweiten Nummer 116117 an den ärztlichen/psychiatrischen Bereitschaftsdienst wenden oder mit ihrem Hausarzt Kontakt aufnehmen. Außerdem gibt es in sehr vielen deutschen Kommunen psychologische Beratungsstellen. 

Der Notarzt kümmerte sich um die beiden Kinder und die Ehefrau, die ambulant behandelt werden musste.

Die Polizei durchsuchen die Wohnung des Ehepaares. Bei dem aus dem Fenster geworfenen Gegenstand soll es sich nach ersten Erkenntnissen nicht um eine scharfe Waffe gehandelt haben.

Dem Mann wird nun vorgeworfen, seine Ehefrau verletzt und bedroht zu haben. Da sich Hinweise auf eine psychische Erkrankung ergaben, wurde der Mann von den Rettungskräfte in eine Klinik gebracht. Alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses hatten von der Polizei die Anweisung erhalten, ihre Wohnungstüren während der Bedrohungslage geschlossen zu halten. „Das Haus musste nicht evakuiert werden, alle Bewohnerinnen und Bewohner haben sich an die Anordnungen gehalten“, erklärte ein Polizeibeamter vor Ort.  (mkl)

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