Vom ersten Augenblick an habe Christine ihn verzaubert, sagt Manfred Rothermund. Und der Zauber hält auch mehr als 60 Jahre später an.
„Er sah aus wie Elvis“Christine und Manfred Rothermund aus Wesseling feiern Diamanthochzeit

Glücklich wie am ersten Tag: Christine und Manfred Rothermund sind 60 Jahre verheiratet.
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Christine Rothermund (81) schwärmt noch heute: „Er sah aus wie Elvis.“ Es war 1964 beim Kirmestanz zur Annakirmes 1964 in Alfter – dort erblickte sie den damals 20-jährigen Manfred Rothermund. „Er hatte genau diese dunklen Haare, die schlanke Figur und dieses verschmitzte Lächeln“, erzählt sie.
Und ja, das konnte sie nur zu gut beurteilen. Denn sechs Jahre zuvor hatte Christine Rothermund den echten King of Rock'n'Roll persönlich getroffen. Das war in Hessen am Feldberg. „Er hat sogar seine Hand auf meine Schultern gelegt“, berichtet sie. Das Autogramm, das ihr Elvis Presley damals gegeben und geschrieben hatte, hat sie bis heute eingerahmt aufbewahrt. Manfred Rothermund (81) kann damit leben.

Das Paar am Tag seiner Hochzeit. (Repro)
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Er schwärmt ebenfalls von seiner ersten Begegnung mit seiner späteren Ehefrau: „Christine sah einfach toll aus.“ Vom ersten Augenblick an habe sie ihn verzaubert. Und der Zauber hält bis heute an. Am 20. September 1965 haben sie beide Ja zueinander gesagt. Jetzt feiern sie ihre Diamanthochzeit.
Im Frühjahr 1965, an Christine Rothermunds Namenstag, hat er sie abends an der Bushaltestelle nach der Arbeit überrascht. In der Hand hielt er einen Blumenstrauß. „Den hat er mir gegeben und mir dann einen Verlobungsring an den Finger gesteckt und gesagt: ‚Am 21. September, an deinem 21. Geburtstag, heiraten wir.‘“
Wesseling: Jubilare bauten im Garten der Eltern ein eigenes Häuschen in Handarbeit
Der standesamtlichen Hochzeit am 20. September musste allerdings ihr Vater noch mit seiner Unterschrift zustimmen. Tags darauf haben die Verkäuferin aus Alfter und der Bauingenieurstudent aus Wesseling-Urfeld auch vor dem Altar Ja gesagt. Bereut haben sie diese Entscheidung bis heute nicht. Übereinstimmend sagen sie: „Wir würden wieder Ja zueinander sagen.“
Wir würden wieder Ja zueinander sagen
Die ersten Jahre zog das junge Paar mit ins Haus seiner Eltern nach Widdig. Dort im Garten hat es sich bald selber in Handarbeit nach der Arbeit ein eigenes Häuschen gebaut. Nach der Geburt von Tochter Astrid 1969 gab die junge Ehefrau ihre Arbeit auf und kümmerte sich ganz und gar um ihr Kind und den Haushalt. Und sie hielt dabei auch ihrem Mann den Rücken frei. Der wurde nach dem Studium Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr in Bonn. Dort war er als Einsatzleiter und Ingenieur für den vorbeugenden Brandschutz bis zu seiner Pensionierung 2005 zuständig.
Jubilar kennt man in Urfeld und Wesseling als „Mister Urfeld“
Nach den 24-Stunden-Diensten und an seinen freien Wochenenden durfte Manfred Rothermund mit Genehmigung seines Arbeitgebers als freiberuflicher Bauingenieur und Statiker arbeiten. So konnte er auch vielen seiner Kollegen helfen, den Traum vom eigenen Häuschen zu verwirklichen. Fleiß und Sparsamkeit ermöglichten es der Familie, ein zweites Haus in Urfeld zu bauen.
Ihre Tochter Astrid war elf Jahre alt, als die Familie 1980 ins fertige Haus nach Urfeld zog. Dort kam 1983 auch ihre zweite Tochter Sarah zur Welt. In Urfeld und Wesseling kennt man Manfred Rothermund auch als „Mister Urfeld“. Denn als Ortsbürgermeister, Vorsitzender des Fischervereins und CDU-Mann setzt er sich seit Jahrzehnten im Stadtrat für die Belange der Urfelder ein.
„Und meine Frau hat mir für all meine Ämter immer den Rücken freigehalten“, sagt er. „Das habe ich wirklich gerne gemacht“, antwortet sie. Um so mehr habe sie aber auch die Zeiten zu schätzen gewusst, wenn ihr Manfred zu Hause war oder sie zusammen mit den Kindern und später zu zweit Urlaub machten.
Und künftig ist für die Stunden zu zweit und für die Familie wahrscheinlich ganz viel Zeit da. Der Jubilar hat nämlich seine freiberufliche Arbeit in diesem Jahr weitgehend an den Nagel gehängt und will sich jetzt auch aus der Kommunalpolitik zurückziehen.
Doch zuerst wird gefeiert – und alle feiern mit - die Kinder und die fünf Enkelkinder und viele Freunde und Bekannte.