Gymnasium Nonnenwerth gefährdetGespräch über Zukunft der Schule bleibt ohne Ergebnis

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Rund 700 Schüler demonstrierten am 3. November für die Rettung ihrer Schule.

Bad Honnef/Nonnenwerth – Der Schulträger des privaten Franziskus Gymnasiums auf der Rheininsel Nonnenwerth, Peter Soliman, sieht den Fortbestand der Schule „signifikant gefährdet“. Das schrieb er in gleichlautenden Briefen an Schulleitung, Schulbeirat, Elternbeirat und die Gesamtkonferenz, in denen er zu einer Sitzung einlud. Einziger Tagesordnungspunkt: „Suche nach Möglichkeiten zur Rettung der Schule“. Die wurden, so war zu erfahren, nicht gefunden. Es seien viele Ideen vorgetragen worden, die Soliman nun auswerten wolle, hieß es.

Aufmunternder Beifall für Kommunalpolitiker

Die Gremienvertreter, die vom linksrheinischen Ufer aus mit der Fähre zur Insel übersetzten, wurden am Anleger von Eltern begrüßt, die ihnen Plakate mit der Aufschrift „Nonnenwerth retten“ entgegenhielten.

Kommunalpolitiker aus den umliegenden Gemeinden erhielten aufmunternden Beifall. Der scheint nötig, denn Soliman, Geschäftsführer der gemeinnützigen International School on the Rhine (ISR) GmbH aus Neuss, die im vergangenen Jahr das Gymnasium samt Insel vom Orden der Franziskanerinnen übernommen hatte, malte die Zukunft Nonnenwerths in düsteren Farben. Allein die Kosten für den Brandschutz in dem ehemaligen Kloster lägen bei 20 Millionen Euro. Das könne er als Träger nicht bewerkstelligen.

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Dem Vernehmen nach will der Schulelternbeirat, der die Kostenhöhe bezweifelt, ein eigenes Brandschutzgutachten in Auftrag geben, auf dessen Basis dann Gespräche über eine neue Trägerschaft der Schule geführt werden sollten. Geht es nach den Eltern, soll Soliman abgelöst werden. Er sei, heißt es in einem Elternbrief, der dieser Zeitung vorliegt, zum Führen einer Schule „nicht geeignet“, eine weitere Zusammenarbeit mit ihm sei „nicht mehr tragbar“. Der Angegriffene nennt diese Äußerung „eine traurige Tatsache“ und einen „herben Rückschlag nach anfänglich positiven Entwicklungen“.

Gespräche mit Bistum Mainz einvernehmlich beendet

Soliman wollte nach eigenen Angaben einen „Schulkonzern“ gründen; am Niederrhein betreibt die ISR bereits eine Schule und zwei Kindergärten. Im März plante das Unternehmen, die Liebfrauenschule in Bensheim an der Bergstraße zu übernehmen. Doch die Verhandlungen mit dem zuständigen Bistum Mainz wurden im Juli einvernehmlich beendet. Grund nach einer Mitteilung des Generalvikariats: Die Brandschutzproblematik auf Nonnenwerth binde die ISR derart, dass eine Übertragung der Liebfrauenschule nicht möglich sei. Hinzu kam, dass die ISR das Schulgeld in Bensheim erhöhen wollte; Eltern drohten deswegen mit einem Wechsel ihrer Kinder an andere Schulen.

Auch in Nonnenwerth hat ein schleichender Exodus begonnen: Die Schülerzahl ist von 620 auf nun 508 gesunken.

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