Schweiß, Staub und HalmeTeams messen sich bei den Mucher Heufresser-Wettkämpfen

Mit Bobby-Cars war das Staffelrennen zu bestreiten – ein großer Spaß auch für die Zuschauer am Straßenrand.
Copyright: Peter Lorber
Much – „Wissen Sie wie schwer das ist? Probieren Sie das einmal zu Hause in ihrem Garten.“ Thomas Knam lobte überschwänglich die Leistungen der Teams, die gerade Heuballen meterweit durch die Luft schleuderten. Seine anschließende Bemerkung: „Heuballen dürften Sie ja wohl genug haben“, war keineswegs polemisch, sondern von rustikalem Pathos. Es unterstrich nämlich die Selbstverständlichkeit und Zuneigung, mit denen die Mucherinnen und Mucher hinter ihrem einzigartigen Brauchtum stehen.
So säumten sie am Sonntag bei den 9. Heufresser-Wettkämpfen in dichten Reihen die Hauptstraße und feuerten lautstark die zehn Teams an, die sich vor allem dem olympischen Gedanken verpflichtet fühlten.
Much: Zehn kraft- und atemraubende Wettkämpfe für die zehn Teams
Die Motivation war groß genug für viereinhalb Stunden Dauerbad in Schweiß, Staub und Heu. Verbissenheit indes war nicht anzutreffen, eher der gesunde Ehrgeiz. Wenngleich die Einblicke ins Training, etwa der Scheider Bullen („Wir haben unsere besten Pferde am Start“) verblüfften. „Wir haben dreigleisig trainiert“, unkte ein Scheider, dessen Kreuz dem eines Bullen durchaus nahe kam: „Theorie, Praxis und Theke.“

„Wo sind die Heufresser?“ hieß ein Spiel, bei dem eine versteckte Miniatur-Ausgabe des Maskottchens gesucht werden musste.
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Bei allem Spaß waren die zehn Wettkämpfe kraft- und atemraubend. Das fing mit dem Heuwagen-Staffel-Rennen an, bei dem ein Bobby-Car, halb bäuchlings auf einem Heuballen liegend, möglichst schnell über den Parcours zu bewegen war.
Jede Menge Arbeit für die vielen Helfer in Much
Das nächste Spiel „Pass upp, Jupp“ hatte es nicht weniger in sich. Einer Eimerkette ähnlich mussten Ballen weitergegeben und auf drei Ziele geworfen werden. Die Gefahr, Heu zu fressen, war beim Spiel „Wo sind die Heufresser?“ gegeben. Zehn versteckte Miniatur-Ausgaben des Mucher Maskottchens mussten in einer mit Heu vollgestopften Boxpalette gefunden werden.
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Punkt für Punkt arbeiteten Moderator Knam, die Sportler und Wettkampfrichter die Herausforderungen wie „Brotzeit“, „Heu einbringen“, „Hasenjagd“ ab. Und immer dabei: Heuballen satt. Jede Menge Arbeit also für die vielen Helfer und Helferinnen. Zum Beispiel Frank Penzersinski, der zum achten Mal mitmachte und unter anderem die Bobby-Cars auf Vordermann brachte.
Heufresser-Wettkämpfe in Much: „Heuräumer“ haben die Nase vorn
André Schmeis, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins „Much Marketing“, trieb das geschliffene Miteinander ein Strahlen ins Gesicht: „Wir sind begeistert vom Engagement aller.“ Ein Indiz sei der Stolz, mit dem die Ehrenamtler die Heufresser-T-Shirts trügen: „Das ist ein Stück Integration.“
Nach hartem Final-Kampf hatten die „Heuräumer“ gegen die „Gerlekusener Heuschwänze“ die Nase vorn. Wobei der Sieger auch vom Missgeschick eines Heuschwanzes profitierte, der in Führung lag – und stolperte.