Wälder in MuchPrivate Besitzer geben Tipps zur Wiederaufforstung

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Die Forstbetriebsgemeinschaft Much hat sich zum Thema Wiederaufforstung informiert und bietet einen Flyer an.

Much – Stürme, Borkenkäfer und Trockenheit. Die Wälder hatten in den vergangen Jahren einiges zu ertragen. Die privaten Forstbesitzer, die sich in der Forstbetriebsgemeinschaft Much zusammengeschlossen haben, wollen sich nun darauf konzentrieren, neue Wälder für die Zukunft anzupflanzen. Weil die Gefahr besteht, dass sich das Wild genüsslich an den frischen Trieben bedient, arbeiten die Waldbauern eng mit Jagdpächtern und Forstamt zusammen.

Jäger sind regresspflichtig

Die Rechtslage ist relativ einfach. Wenn Forstleute neue Bäume pflanzen und das Wild sie abfrisst, muss der Jagdpächter zahlen. Geholfen sei damit am Ende niemand, weil der Waldbesitzer dann wieder neue Bäume pflanzen, pflegen und schützen müsse, erläutert Norbert Büscher. Der Mucher Bürgermeister ist Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG). In einem Flyer haben seine FBG, die Jagdgenossenschaft und der Hegering Much, unterstützt von Revierförster Michael Fobbe Tipps zusammengefasst.

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Gatter sind der wirksamste aber auch teuerste Schutz gegen Wildverbiss.

Eine Methode, die die Jäger gar nicht so gerne sehen und die für die Waldbesitzer teuer ist: Gatter. 6000 Euro pro Hektar für Material und Aufbau rechnen die Experten vor, weitere Kosten beim Abbau. Methode zwei ist wie die erste „sicher und effektiv“: Kunststoff- und Netzhüllen, die teuer sind auch wieder entfernt werden, müssen, weil sie nicht als Kunststoffmüll im Wald bleiben dürfen. Nicht ganz sicher aber einfach handeln sei eine umweltverträgliche chemische Substanz, mit der die Triebe zwei Mal im Jahr bestrichen werden.

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Revierförster Michael Fobbe (vorn) erläutert wie junge Bäume mit Schafswolle vor Verbiss geschützt werden.

Ähnlich funktioniert Schafswolle, die um die jungen Bäume drapiert wird. Sie muss allerdings alle zwei bis drei Wochen erneuert werden: „einfach aber zeitaufwendig“. Den Effekt führt Revierförster Fobbe beim Ortstermin vor und hält die Hände zur Geruchsprobe hin. Dass der Duft das Wild abschreckt, überzeugt.

Etwas alleingelassen fühlen sich Muchs Waldbesitzer angesichts der immensen Schäden der vergangenen Jahre. „Solche Veränderungen habe ich noch nie erlebt,“ sagt Josef Diez von der Jagdgenossenschaft. Als Kind habe beim Pflanzen der Bäume geholfen, nach 60 Jahren Wachstum sei jetzt alles zerstört. Wer Glück gehabt hätte, sei mit einer schwarzen Null aus der Katastrophe herausgekommen, berichtet Mario Trömpert von der FBG. Der Holzpreis sei zwischenzeitlich im Keller gewesen. Die Preise für Setzlinge seien hoch gegangen. Angemessene Zuschüsse gebe es nicht, obwohl der Wald der Zukunft allen Nütze.

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Angesichts des hohen Bedarfs an Erholung und Waldbaden in der Bevölkerung wünsche er sich, dass der eine oder andere den Mitgliedern der Forstbetriebsgemeinschaft mal beim Freischneiden oder Anbringen des Verbissschutzes helfe, meint Josef Diez optimistisch.

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