„Gemütliche Ecke“Neuer Biergarten der evangelischen Kirche eröffnet in Seelscheid

Lesezeit 3 Minuten
Gemuetliche_Ecke_Seelscheid

In direkter Nachbarschaft der Kirche liegt der Biergarten der „Gemütlichen Ecke“.

Neunkirchen-Seelscheid – Die erste gute Nachricht: Seelscheid hat einen neuen Biergarten. Und die zweite: Fast der gesamte Ort hat daran mitgewirkt, dass die Terrasse der Gaststätte „Zur gemütlichen Ecke“ jetzt eröffnet werden konnte.

Alles begann im Jahr 2017. Die evangelische Kirchengemeinde erbte von Willi Lindenberg die Kneipe am Kirchweg 5 direkt neben dem Gotteshaus. Dem früheren Inhaber eines Gartenbaubetriebes „war es wichtig, dass das alte Fachwerkhaus auch weiter als Treffpunkt im Dorf Seelscheid erhalten bleibt“, berichtet der Baukirchenmeister der evangelischen Gemeinde, Nils Kaufmann.

Die Kirche nahm die Schenkung an, und „die Suche nach einem geeigneten Wirt begann“, berichtet Heinz-Günter Scholz, Finanzvorstand der Gemeinde. Und der Betreiber fand sich in unmittelbarer Nähe.

Gastronomen bekamen Hilfe vom Gartenbauer

Hans-Herrmann Klein und Domenik Gallinat sind in Seelscheid aufgewachsen und haben sich als Caterer einen Namen gemacht. Das E-Werk und das Palladium in Köln gehören zu ihren Kunden. Sie übernahmen am 15. November 2019 die Gaststätte. „Das Konzept eines Brauhauses schien uns passend“, berichtet Klein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Im Ausschank ist Päffgen Kölsch vom Fass. Zum Brauhaus gehört auch deftige Kost. „Wie bieten deshalb ein Doppelkotelett an, wie man es auch in Köln kennt“, sagt Gallinat, der als Koch schon bei Johann Lafer am Herd stand.

Die Geschäfte liefen gut an, es fehlte aber ein Biergarten. Das Grundstück gegenüber der Gaststätte gehörte auch der evangelischen Gemeinde. Allerdings eine klassische Hanglage. Da traf es sich gut, dass Peter Fischer, der in Seelscheid einen Gartenbaubetrieb hat, die Wirtsleute von der Grundschule kennt und wie sie aus Schaaren kommt. Er war von dem Projekt begeistert und legte schnell Pläne vor.

Davon hörte Klaus Küsgen, Vorstand der Helga-und-Bodo-Kolmitz-Stiftung. Nach dem tragischen Tod ihrer beiden Söhne hatte das Ehepaar, dem früher der Sparladen auf der Zeithstraße gehörte, die Stiftung gegründet, die das gesellschaftliche Leben in Seelscheid unterstützen soll.

Gemuetliche_Ecke_Seelscheid2

Domenik Gallinat (r.) und  Hans-Herrmann Klein (2.v.l.) begrüßten die ersten Gäste.

„Und ein Biergarten gehört doch unbedingt dazu“, sagt Küsgen. So gab die Stiftung einen Teil für die Arbeiten dazu. Küsgen hat übrigens das erste Mal in seinem Leben in der gemütlichen Ecke Fernsehen geschaut: „Im Alter von sechs Jahren saß ich auf der Schulter meines Vaters, als Deutschland 1954 Weltmeister wurde“, erzählt der 74-Jährige. Der frühere Wirt Gustav Lindenberg hatte damals den Laden „bis auf die Straße voll“.

Das wird jetzt nicht mehr passieren: Fußball kann auch im Biergarten geschaut werden – wenn auch ohne deutsche Beteiligung.

„Die gemütliche Ecke“ ist Donnerstag und Freitag von 17 bis 22 Uhr geöffnet, Samstag von 14 bis 22 Uhr und Sonntag von 11 bis 22 Uhr. 

KStA abonnieren