Corona-Pause genutztWirtsehepaar renoviert Gasthaus an Sankt Severin komplett

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Die Corona-Zwangspause haben Christian und Katja Eggert genutzt, um den großen Saal ihrer Gaststätte zu renovieren.

Ruppichteroth – „Wenn es Corona nicht gegeben hätte, hätten wir das wahrscheinlich nie gemacht.“ Katja und Christian Eggert betreiben das Gasthaus an Sankt Severin seit 2004. Die urige Kneipe samt Gaststube mit gehobener Küche im Bröltal hat über die Gemeindegrenzen hinaus einen guten Ruf. Im März 2020 brach auch bei die Eggerts das Geschäft ein. Theke und Tische blieben von März bis Juli und dann wieder von November an leer. Doch statt die Hände in den Schoß zu legen, krempelten sie die Ärmel hoch und renovierten den großen Saal des Gasthauses.

„Am 7. Januar fing alles an. Wir sind nach Köln gefahren, um neue Stühle zu kaufen“, erinnert sich Christian Eggert. Die angebotenen Gebrauchtmöbel hätten allesamt gestrichen und zum Teil repariert werden müssen. „Darauf haben wir dann doch verzichtet,“ berichtet Katja Eggert. Stattdessen ließ sich das Wirtsehepaar auf ein viel größeres Projekt ein. Der Saal des Gasthauses wurde komplett renoviert, die Decke mit Balken optisch abgehängt, Wände mit Farbe und Echtholz neu gestaltet und die Beleuchtung erneuert.

An der langen Wand bietet eine gepolsterte Bank – vor allem nach Corona – viele Möglichkeiten. Das Essen wird auf neuen Tischen mit Eichenplatten serviert, gebrauchte Stühle kamen am Ende nicht mehr in Frage. Sehenswert sind alte Fotos aus Ruppichteroth, lesenswert das kölsche Grundgesetz.

„Das war ein Kraftakt für die ganze Familie“, berichtet Katja Eggert. Söhne, Eltern, Geschwister und Freunde packten mit an. „Mit Torben Höffgen, Jens Kirchner und Tobias Knuth haben wir heimische Handwerker beschäftigt. Das war uns wichtig“, erklärt Christian Eggert.

Den Zusammenhalt auf dem Land haben Eggerts in der Corona-Zeit auch auf andere Weise erfahren. Als das Gasthaus 2020 geschlossen werden musste, nahmen sie Kontakt mit Lieferanten, Energieversorgern und der Vermieterin auf, um die Lage zu beraten. Dabei erlebten sie viel Solidarität. „Unsere Vermieterin hat uns zu Weihnachten mehrere Saalmieten geschenkt“, nennt Katja Eggert ein Beispiel. Dennoch: „Dass wir meist mit einer schwarzen Null abschließen konnten, ist schon ein kleines Wunder.“

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Das Angebot eines Liefer- und Abholservice wurde nicht nur von Stammgästen gut angenommen. Neukunden kamen dazu und blieben. „Wir haben extra Burger neu ins Programm genommen. Die laufen bis heute gut“, berichtet Christian Eggert.

Seit der Neueröffnung am 2. Juni ist der Lieferservice zunächst eingestellt. Abgeholt werden die Speisen aber nach wie vor. Vor Ort wird derzeit ausschließlich im großen Saal serviert. In der Kneipe nebenan lassen sich coronabedingte Abstände nicht einhalten. Mit einem Normalbetrieb rechnen Eggerts erst wieder im Frühjahr 2022. Bis dahin können sich Kunden vor Eintritt in die Gaststätte sogar einem zertifizierten Schnelltest unterziehen.

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