41.000 Menschen betroffenStromausfall im Rhein-Sieg-Kreis weitgehend behoben

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Die Reparatur-Arbeiten am Umspannwerk in Hasenbach nach dem großen Stromausfall laufen. 

Rhein-Sieg-Kreis – Der gut 24-stündige Stromausfall in Teilen des Rhein-Sieg-Kreises mit mehreren Zehntausend betroffenen Menschen ist weitgehend behoben. „Seit 18 Uhr sind mehr als 21 000 Menschen in Much und Ruppichteroth wieder mit Strom versorgt. Weitere 20 000 Einwohnerinnen und Einwohner in den Ortschaften von Neunkirchen-Seelscheid wurden ab 21.30 Uhr sukzessive zugeschaltet“, teilte der Versorger Westnetz am späten Samstagabend mit. Die Reparatur der Schäden wird demnach noch einige Tage in Anspruch nehmen, da die Monteure manche Leitungen zunächst nur provisorisch wieder in Betrieb nehmen konnten.

Die Versorgung war seit einem Brand in einer Umspannstation am Freitagabend in mehreren Kommunen unterbrochen. 41 000 Einwohner in Neunkirchen-Seelscheid, Much und Ruppichteroth waren seitdem vorübergehend ohne Strom. In wie vielen Haushalten mangels Strom etwa auch die Heizung bei den kühlen Temperaturen nicht funktionierte, war zunächst unklar. Nach Angaben von Westnetz wurden zahlreiche Notstromaggregate in den betroffenen Kommunen in Betrieb genommen.

Rhein-Sieg-Kreis: Landrat ruft zu Nachbarschaftshilfe auf

Am Samstagmittag hatte sich Landrat Sebastian Schuster zu Wort gemeldet und zu Nachbarschaftshilfe aufgerufen. „Wichtig ist jetzt, dass die Bürgerinnen und Bürger sich in ihrer Nachbarschaft um ältere oder alleinstehende Menschen kümmern und bei den örtlichen Feuerwehrgerätehäusern mitteilen, wenn Hilfe benötigt wird“, erklärte er nach einem Krisentreffen mit Vertretern der betroffenen Gemeinden, der Rettungsdienste und des Versorgers.

Aufgrund eines technischen Defekts hatte es am Freitagabend gegen 19.15 Uhr in der Umspannanlage in Hasenbach bei Neunkirchen gebrannt. Die Feuerwehr Neunkirchen-Seelscheid war mit 35 Frauen und Männern angerückt, konnte sich dem Brandherd aber erst nähern, nachdem die lebensgefährliche Spannung abgeschaltet worden war. Im Anschluss waren zwei 30.000-Volt-Leitungen, eine Richtung Hoffnungstal, die andere Richtung Much, ohne Strom.

Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinaus

Alle Beteiligten – Kommunen, Rettungsdienste, Feuerwehren, Polizei, Stromversorger und Rhein-Sieg-Kreis - arbeiteten mit Hochdruck daran, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. „Das geht Hand in Hand und über die Gemeindegrenzen hinaus!“, versicherte der Landrat am Samstag in einer Mitteilung im Anschluss an das Krisentreffen im Kreishaus.

Wichtige Gebäude würden zur Zeit schon mit Notstromaggregaten versorgt. Im Mittelpunkt stünden Altenheime, sagte eine Sprecherin des Kreises. Es gebe dort auch Bewohner, die beatmet werden müssten. Bei dem Krisentreffen sei aber auch deutlich geworden, dass es Notstrombedarf bei Landwirten gebe, erklärte sie mit Verweis auf Melkmaschinen.

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Die Situation in den betroffenen Kommunen schilderte sie als ruhig. Zumindest aus einer Kommune sei berichtet worden, dass Bewohner zu Freunden und Nachbarn ausgewichen seien, die weiter Strom haben, weil sie an einen anderen Versorger angeschlossen seien, schilderte sie auf die Frage nach nicht funktionierenden Heizungen infolge des anhaltenden Stromausfalls.

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