Hässlicher Fleck bleibtSo sieht die Welt Wahrzeichen in Bonn bei Google Street View jetzt für immer

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Der Posttower und der „Lange Eugen“ in der Bonner Rheinaue.

Der Posttower und der „Lange Eugen“ in der Bonner Rheinaue.

Google hat seine Panorama-Fotos für die Anwendung Street View erneuert. Auch für Bonn. Hier eine Auswahl, wie Bonns Wahrzeichen abschneiden.

Um sich besser orientieren zu können, checken viele die Kartenanwendung Google Street View auf ihrem Handy. Gerade vor einem Ausflug oder einem Termin kann das schon mal praktisch sein. Jetzt hat der Internet-Konzern neue Panorama-Fotos veröffentlicht. Auch für die ehemalige Hauptstadt Bonn.

Auf den Aufnahmen sind natürlich auch die Wahrzeichen aus Bonn und dem Siebengebirge zu sehen. Aber wie gut kommen die Sehenswürdigkeiten dabei weg? Schließlich handelt es sich um eine Momentaufnahme, doch die wird für lange Zeit im Netz bleiben. Und so wird die ganze Welt sie sehen.

Google veröffentlicht neue Panorama-Fotos bei Street View

Seit Dienstag (25. Juli 2023) sind die neuen Panorama-Fotos bei Google Street View zu sehen. Die Aufnahmen wurden zum ersten Mal nach rund zwölf Jahren erneuert. Es sind allerdings auch Regionen darunter, die von Google erst jetzt berücksichtigt wurden. Darunter auch Bereiche in Bonn.

Die lange Pause war auch dem enormen Widerstand aus der Politik und Privatpersonen geschuldet. Die neuen Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2022.

Aufnahmen bei Google Street View zeigen Wahrzeichen in Bonn

Wir haben einige der neuen Aufnahmen aus Bonn und dem Siebengebirge herausgepickt. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist auch dem teilweise ungenügendem Material bei Google Street View geschuldet.

Hinweis: Leider können wir die Aufnahmen hier nicht mehr zeigen. Sie müssen sich die entsprechenden Orte deshalb auf ihrem Endgerät heraussuchen, um sie sehen zu können.

Der Drachenfels bei Google Street View

Das Siebengebirge ist wohl vor allem für Bonner Bewohnerinnen und Bewohner präsent. Beim Flanieren am Bonner Rheinufer, bei der Fahrt über die Rheinbrücken und auch von vielen anderen Punkten in der Stadt erhascht man in Bonn einen kurzen Blick auf das malerische Siebengebirge.

Der Drachenfels und die Legenden, die sich um den Berg ranken, sind auf der ganzen Welt bekannt. Die ganze Welt wird die berühmte Erhebung nun allerdings auch bei Google entdecken. In welchem Licht erscheint das Wahrzeichen der Region?

Wer die neuen Karten bei Google Street View ausprobiert, der wird vor allem vom Rheinufer in Bonn-Mehlem einen guten Blick auf die Bergformation bekommen.

Vom Mehlemer Anleger der Personenschifffahrt Siebengebirge ragt der Drachenfels imposant in die Höhe. Gut zu erkennen sind die Ruine auf dem Gipfel und Schloss Drachenburg auf halber Höhe. Die Sonne scheint, die Bäume leuchten in herbstlichen Farben. Chapeau, einen besseren Tag hätte sich der Google-Fahrer kaum aussuchen können für die neuen Panorama-Fotos.

So sieht die Welt den Petersberg bei Google Street View

Der Petersberg hat für Bonn und die jüngere Deutsche Geschichte eine Bedeutung, wie kaum ein anderer Berg. Das auf dem Gipfel erstmals 1892 eröffnete Hotel wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Sitz der Alliierten Hohen Kommission. Auch heute noch wird es von der Bundesregierung für besondere Anlässe als Gästehaus genutzt.

Den besten Blick auf den Gipfel und das Grand Hotel hat man bei Google Street View vom Rheinufer in Bonn-Rüngsdorf. Der Himmer ist etwas bewölkt, doch auch hier kann man sich über die Aufnahmen nicht beschweren.

Hässlicher Fleck in Bonn bleibt bei Google Street View für immer

Wenn wir uns jedoch ins Bonner Zentrum bewegen, fällt vor allem ein hässlicher Fleck vor einem historischen Gebäude ins Auge. Die Bonner Uni war schon immer einer der wichtigsten Anziehungspunkte der Stadt. Rund zehn Prozent der Menschen in Bonn sind Studierende.

Den Reiz macht vor allem auch das Kurfürstliche Schloss und der Bonner Hofgarten aus, in dem viele der Vorlesungen und Seminare gehalten werden.

Bei Google Street View wird der Blick jedoch durch einen hässlichen Fleck verschandelt. Auf den neuen Panorama-Aufnahmen von 2022 sind nämlich die Container-Anlagen vor dem Haupteingang zum Schloss zu sehen.

Da das Gebäude der Uni-Mensa aufwendig saniert und umgebaut wird, dienen die Container als Übergangslösung. Doch wenn die Arbeiten abgeschlossen und die Anlage wieder abgebaut wurde, wird der hässliche Fleck vor dem Bonner Wahrzeichen bei Google Street View immer noch zu sehen sein.

Bonner Bahnhofsbereich bei Google Street View

Die Neugestaltung des Bonner Bahnhofsbereichs wurde lange kontrovers diskutiert. Inzwischen gehört das berühmt-berüchtigte Bonner Loch der Vergangenheit an. Es wurde mit drei imposanten Gebäuden bebaut. Auch die Südüberbauung wurde abgerissen und durch das viergeschossige Maximilian Center ersetzt.

Die Arbeiten nahmen Jahre in Anspruch – auch die Kosten schossen in die Höhe. Bei Google Street View ist von dem schwierigen und langwierigen Verfahren aber nichts mehr zu sehen. Tatsächlich dürften die Aufnahmen aus 2022 relativ kurz nach der Fertigstellung entstanden sein.

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