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„Erinnert an WCCB“Zukunft der Bonner Seilbahn ungewiss – Schwere Vorwürfe an OB Dörner

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Eine Seilbahn ist vor dunklen Wolken am Himmel zu sehen (Symbolfoto).

Eine Seilbahn ist vor dunklen Wolken am Himmel zu sehen (Symbolfoto).

Über die Probleme mit der DHL-Group wurde nicht öffentlich informiert. Die CDU bemängelte das Vorgehen scharf.

Die Zukunft für das Bonner Großprojekt Seilbahn ist ins Wanken gekommen. Die DHL-Group will nun offenbar doch keine Seilbahnstützen auf ihrem Grundstück dulden. Bislang war die Trasse über das Gebiet am Posttower an der Bonner Rheinaue geplant. Aus der CDU-Fraktion kommt unterdessen scharfe Kritik am Vorgehen der Stadt. Über die Bedenken der DHL war demnach nicht sachgemäß informiert worden.

Die Planungen für die Seilbahn in Bonn gehen in die 1950er-Jahre zurück. Spätestens seit 2012 wurden sie zum Aushängeschild der Stadt. Ein nachhaltiges Verkehrsmittel, das laut Stadt täglich 15.000 Fahrgäste transportiert – das entspricht 12,4 Millionen eingesparten Pkw-Kilometer pro Jahr.

Bonner Seilbahn: Stadt verwirrt erneut mit Planungsänderungen

Lange schien das Prestige-Projekt ein Selbstläufer, doch inzwischen mehren sich die Probleme. Erst im Juni 2025 sorgte die Stadt Bonn mit einer neuen Routenplanung für Verwirrung. Demnach wurde die östliche Endhaltestelle auf der Rechten Rheinseite versetzt. Auch hier war das Vorgehen der Stadt nicht öffentlich kommuniziert worden.

Bei der Akteneinsicht der CDU-Fraktion zur Seilbahnverlegung am 25. August 2025 sei deutlich geworden, dass es Gespräche der Stadtspitze in Anwesenheit der Oberbürgermeisterin und des Planungsdezernenten mit der DHL-Group gab, teilte der Stadtverordnete der CDU-Fraktion Rainer Haid mit.

Scharfe Kritik an Stadt und OB Dörner zum Umgang mit Bonner Seilbahn

Zudem gebe es Hinweise auf eine umfangreiche Korrespondenz, die unmittelbaren Einfluss auf die geplante Trassenführung der Seilbahn haben dürfte. Weder Gesprächsprotokolle noch Schriftverkehr seien jedoch in den vorgelegten Akten enthalten gewesen, eine Dokumentation dieses Vorgangs habe vollständig gefehlt.

Ein solches Vorgehen zerstört Vertrauen und erinnert fatal an das WCCB.
Rainer Haid (CDU)

„Sollte es tatsächlich keine weiteren Unterlagen geben, wäre das nicht nur sträflich fahrlässig, sondern auch rechtswidrig. Ein solches Vorgehen zerstört Vertrauen und erinnert fatal an das WCCB“, so Rainer Haid weiter. Zudem bemängelte Haid, die Informationen seien für den Rat notwendig, um über das Projekt entscheiden zu können.

Stadt reagiert auf Vorwürfe zur Bonner Seilbahn

Die Stadt hielt den Vorwürfen entgegen, man sei mit mehreren Anrainer-Unternehmen entlang der geplanten Trasse im Austausch, über jedes Gespräch zu informieren, sei jedoch nicht zielführend. Stattdessen wolle man die überarbeitete Planung als Gesamtpaket im politischen Gremium vorstellen.

In der Sache bestätigte die Stadt unterdessen, dass die DHL-Group die beiden auf ihrem Gelände geplanten Seilbahnstützen nicht tolerieren wolle. Man zeigte sich jedoch zuversichtlich, die Anzahl und Position der Stützen im Sinne der DHL verändern zu können.