Die Stadt hat bereits Probebohrungen vorgenommen, wie aus der Antwort zu einer großen Anfrage im Bonner Rat hervorgeht.
Großprojekt über den RheinVerwirrung um neue Route für Seilbahn in Bonn

Auch in Bonn soll eine Seilbahn durch die Stadt führen (Symbolfoto).
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Eine Änderung in den Planungen zum Großprojekt Seilbahn in Bonn sorgt im Rat für Verwirrung. Die Stadt hatte offenbar einen Entschluss für eine Versetzung eines der Endpunkte ohne öffentliche Information gefasst und bereits Probebohrungen vorgenommen. Das geht aus der Antwort der Bonner Verwaltung auf eine große Anfrage der CDU-Fraktion im Rat hervor.
Demnach wird die östliche Endhaltestelle auf der rechten Rheinseite versetzt. Grund dafür sind erhöhte Sicherheitsanforderungen durch eine Bundesbehörde sowie Abstimmungen mit der Telekom über Liegenschaften in dem Bereich.
Erhöhte Sicherheitsanforderungen: Endhaltestelle der Bonner Seilbahn wird verlegt
Konkret geht es um die Endhaltestelle auf Ramersdorfer Seite. Diese soll nun nicht mehr auf dem Ackergrundstück südlich des Schießbergwegs, sondern in einem Waldstück nördlich davon gebaut werden.
Wie die Verwaltung in einer Stellungnahme vom Mittwoch (25. Juni) mitteilte, sollte die Seilbahn auf der ursprünglichen Route einen Teil des Telekom-Campus am Landgrabenweg überfliegen. In dem südlichen Gebäudeteil hat sich jedoch eine Bundesbehörde angemietet. Dadurch würden „erhöhte Anforderungen an die Sicherheit“ gestellt, hieß es.

Die ursprüngliche Trasse der geplanten Seilbahn in Bonn. Der Endhaltepunkt Schießbergweg soll verlegt werden.
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Eine „Überschwebung durch die Seilbahn“ sei in diesem Bereich nicht mit den neuen Sicherheitsanforderungen vereinbar. Entsprechend sei eine Verschiebung des Endhaltepunkts unvermeidbar geworden, argumentierte die Stadt Bonn.
Irritation im Rat über plötzliche Verschiebung des Seilbahn-Endpunktes
Die CDU-Ratsfraktion zeigte sich überrascht von den neuen Plänen und fragt sich, warum der Rat nicht in die „plötzliche Verschiebung des Seilbahn-Endpunktes“ einbezogen wurde.
Die Verwaltung beruft sich unterdessen auf die Abstimmungsgespräche mit allen großen Anliegern entlang der Seilbahn-Trasse, für welche sich der Rat im Juni 2022 entschieden habe.
Seilbahn in Bonn: Überflug über Behörde nicht vereinbar
„Ergebnis dieser Abstimmungsgespräche war für den Bereich des ‚Telekom-Campus‘, dass mit dem südwestlichen Stationsstandort eine Einigung bezüglich des notwendigen Überflugs und eines technisch erforderlichen Stützenstandorts auf dem Gelände nicht zu erzielen ist“, so die Stadt Bonn. Eine Verschiebung des Endpunktes sei damit alternativlos geworden.
Zudem biete der neue Standort noch weitere Vorteile. Im Gegensatz zum alten Endhaltepunkt seien hier keine Privatgrundstücke mehr betroffen. Anrainer haben laut Seilbahngesetz NRW zwar nur eingeschränktes Recht auf Einspruch, dennoch bemüht sich die Stadt um Konsens bei allen Beteiligten.
Darüber hinaus bleibe der Feldweg erhalten, der unterhalb der Eisenbahntrasse zur Straßenbahnhaltestelle Schießbergweg führt. Zuletzt lasse der neue Standort die Option, in einem späteren Schritt eine Verlängerung zum Bahnhof Ramersdorf zu ermöglichen.