Nichts Verdächtiges gefundenAmok-Alarm am Gymnasium in Bornheim

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Die Polizei durchsuchte das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium.

Bornheim – „Ich bin froh, dass keinem Menschen hier etwas passiert ist“, atmete am Dienstagmittag Bürgermeister Christoph Becker sichtlich erleichtert auf. Im nächsten Schritt müsse jedoch geklärt werden, was zu diesem Fehlalarm geführt hat.  Es war gegen 10.30 Uhr, als aus bisher noch nicht geklärter Ursache der Amokalarm des Gymnasiums ausgelöst wurde. Minuten später wimmelte es um das Schulgebäude herum von Polizisten, die sich in schusssicheren Westen, die Maschinenpistolen im Anschlag, ein Bild der Lage machten.

Weiträumig wurde das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium abgesperrt. Auch die Konrad-Adenauer-Straße war für Fahrzeuge und Passanten zunächst unpassierbar. Im weiteren Verlauf des Einsatzes durchsuchten die Polizeibeamten  jeden Winkel der Schule. Relativ schnell wurde laut Polizei deutlich, dass keine Gefahrensituation vorlag. „Die polizeilichen Einsatzkräfte haben keine Feststellungen zu verdächtigen Personen im Schulgebäude beziehungsweise auf dem Gelände der Schule gemacht“, teilte die Polizeipressestelle am Mittag mit. Auch weitere Hinweise auf eine Gefahrensituation hätten sich nach Kontakt zu der Schulleitung nicht ergeben.

Schüler blieben in Klassenräumen - viele Menschen auf dem Parkplatz

Die meisten der aktuell rund 900 Kinder und Jugendlichen blieben auch bei den Durchsuchungen mit ihren Lehrern in den Klassenräumen, die gemäß des Amokplans der Schule von innen verschlossen wurden. „Nur wenige Kinder sind zur ausgewiesenen Sammelstelle zur Grundschule nach Roisdorf gegangen“, berichtete Alexander Sturm, Leiter der Abteilung Schule und Sport im Rathaus in Bornheim.

Auf dem Parkplatz vor dem Rathaus trafen im Verlauf des Vormittags immer mehr Menschen ein. Kinder hatten aus dem Klassenzimmer ihre Eltern angerufen, andere hatten in den Nachrichten von der unklaren Amoklage in Bornheim am Gymnasium gehört. Die Eltern waren gekommen, um sich vor Ort zu informieren und um ihre Kinder nach der möglichen Befreiung in Empfang zu nehmen. Doch befreit werden musste am Ende niemand. Klasse für Klasse führten Polizeibeamte die jungen Leute aus dem Schulgebäude. Notfallseelsorger standen bereit, um den Eltern und Jugendlichen beizustehen.

Um die Polizei bei den Absperrmaßnahmen zu unterstützen, war auch Amtsleiterin Sabine Walter und ihr Team vor Ort. „Wir haben hier am Gymnasium auch zwei Klassen mit aus der Ukraine geflüchteten Kindern und Jugendlichen“, erklärte Walter. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, welche Ängste der Einsatz bei den jungen Leuten aus der Ukraine ausgelöst hat. „Um diese Kinder und ihre Eltern kümmern sich die Sozialarbeiter unserer Stadt“, erklärte sie.

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