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BornheimBetrüger geben sich als Brudermeister der St. Matthias-Bruderschaft aus

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Betrugsmail

Die Betrugs-Mail ging an Adressen aus dem Verteiler der Bruderschaft.

Bornheim – „Das ist schon eine ziemlich dreiste Masche“, empört sich der Brudermeister der St. Matthias-Bruderschaft Waldorf, Michael Braun. Nachdem vom E-Mail-Account der Bruderschaft massenhaft ein betrügerischer Bettelbrief verschickt worden ist, geht Braun davon aus, dass Unbekannte das Postfach geknackt und benutzt haben.

Der Bettelbrief der Betrüger ging an viele E-Mails im Verteiler und enthielt die Bitte, ihm, also Michael Braun, mit 900 Euro aus der Patsche zu helfen. Er stecke gerade in der Türkei fest, sein Geldbeutel sei ihm an einem Busbahnhof gestohlen worden, samt Ausweisen und Kreditkarten, einen vorläufigen Ausweis habe er schon von der Botschaft zugesagt bekommen, jetzt brauche er nur noch Geld für Flugticket und Hotelrechnung – das ganze allerdings mit so vielen Fehlern in Grammatik und Rechtschreibung gespickt, dass jedermann schon alarmiert sein müsste.

„Das ist schon eine ziemlich große Unverschämtheit“

„Das ist schon eine ziemlich große Unverschämtheit“, wettert Braun und ärgert sich über die „Mitleidsnummer“. Wie der gesamte Vorstand der Wallfahrtsbruderschaft ist Braun heilfroh, dass offenkundig kein Schaden entstanden ist. Abgesehen davon, dass am Samstag bei ihm und den anderen Vorstandsmitgliedern das Telefon dauernd klingelte. „Viele Leute, die diese Betrugsmail am Morgen bekommen hatten, haben uns angerufen und uns darauf aufmerksam gemacht, dass da doch irgendetwas nicht so ganz in Ordnung ist“, berichtet Braun: „Es ist wirklich gut zu wissen, dass wir in der Bruderschaft doch sehr gut aufeinander aufpassen.“

Gleiches bestätigte auch sein Stellvertreter Günter Knapstein. Über WhatsApp, Telefon und E-Mail haben alle geholfen, die im Verteiler stehenden Kontakte über die Bösartigkeit der E-Mail zu informieren und auf gar keinen Fall Geld an irgendwen zu überweisen. „Der Versuch unsere Pilger und Freunde abzuziehen, ist bei uns hier in Waldorf nicht gelungen“, stellt Braun fest. Die Kriminalpolizei, der Braun den Sachverhalt telefonisch meldete, riet ihm, den Betrugsversuch zur Anzeige zu bringen. „Das habe ich dann auch direkt gemacht.“