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Abschaffung der 1. Klasse in S 12, S 13 und S 19„Der Zug ist proppevoll, die 1. Klasse leer, Platzverschwendung“

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Rhein-Sieg-Kreis – Das Ende der Zwei-Klassen-Gesellschaft in den S-Bahnen? Testweise soll ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember die Erste Klasse in den S-Bahn-Linien 12, 13 und 19 abgeschafft werden.

So will der Zweckverband Nahverkehr Rheinland mehr Platz in den Zügen schaffen. Insbesondere auf der Siegstrecke gibt es immer wieder Klagen über die zu vollen Bahnen, insbesondere während des Berufsverkehrs.

Bei Facebook mischen sich bei den Reaktionen die Meinungen von denjenigen Pendlern, die die Erste Klasse regelmäßig nutzen, und Reisenden, die häufig gedrängt in der Zweiten Klasse stehen.

Abschaffung ist „überfällig“

„Überfällig, ich habe noch nie verstanden wozu die 1. Klasse im Nahverkehr gut sein soll“, schreibt Thorsten K. auf unserer Facebook-Seite, „der Zug ist proppevoll, die 1. Klasse leer, Platzverschwendung.“ Einer, der das anders sieht, ist Marc M.: „Wenn ich nach einer fünfstündigen Fernfahrt in Köln dann in meinen RE steige zur besten Berufsverkehrszeit, dann möchte ich für das Geld, das mein Erste Klasse-Ticket gekostet hat, auch sitzend bis nachhause kommen.“ Er bezweifelt, dass die acht Quadratmeter mehr das Platzproblem lösen würden.

Ähnlich äußert sich Andreas K.: „Wenn ich beruflich erste Klasse Tickets nutze, will ich auch in der S-Bahn die erste Klasse nutzen. Die zweite Klasse ist eben voller schreiender Kinder, Fahrräder und FastFood-Konsumenten.“ Er fühle sich in der Zweiten Klasse gestört.

„Gibt es Unterschiede zwischen den Fahrgästen?“

„Ich verstehe überhaupt nicht, warum es überhaupt verschiedene Klassen in den Zügen gibt. Gibt es Unterschiede zwischen den Fahrgästen?“, fragt Uwe Michael B.. „1.Klasse bei solchen Zügen hatte noch nie Sinn!“, bekräftigt Mario S.

Einige würden sich freuen, wenn das Projekt ausgeweitet würde: „Hoffentlich machen die das auch bald bei dem RE“, schreibt Desie P.

Dass das Platzproblem dadurch zumindest nicht gänzlich zu lösen ist, meint auch Sarah D.: „Wenn zu den Berufsverkehrzeiten weiterhin zwischendurch nur ein Wagon eingesetzt wird bringt das auch nichts.“

Mit einer kritischen Ironie reagiert Philipp W. auf die Ankündigung: „Wo kommen wir denn da hin? Das ich den Pöbel durch die Glasscheibe sehen konnte und dann auch noch den selben Eingang in den Waggon nehmen musste habe ich ja noch naserümpfend hingenommen, aber das geht zu weit. Ich jedenfalls steige jetzt wieder auf Chauffeur um. Helikopterlandeplätze sind ja auch für die Katz in Köln.“