Historisches BauwerkHängesteg in Eitorf könnte saniert statt neu gebaut werden

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Ein Schild warnt Passanten davor, dass das Aufschaukeln der Brücke lebensgefährlich ist. 

Eitorf – Der Halfter Hängesteg könnte womöglich doch nicht neu gebaut, sondern lediglich saniert werden. Das marode Bauwerk, das seit Jahrzehnten als unsicher gilt, sollte ersetzt werden - doch jetzt könnte auch alles ganz anders kommen.

Denn der Ausschuss für Stadtplanung und der Bauausschuss beschlossen jeweils einstimmig, dass die Verwaltung zunächst die Grundlagen für die beiden Alternativen ermitteln und eine Vorplanung erstellen soll. Danach soll entschieden werden, was genau mit dem Hängesteg passieren soll.

Die schon als historisch einzustufende Brücke für Fußgänger und Radfahrer wurde 1947 als Ersatz für die zunächst eingesetzte Fähre und den anschließenden Holzsteg von den Bürgern in Eigeninitiative gebaut. Im Lauf der Jahre musste sie allerdings immer wieder repariert werden. Aus den Prüfberichten geht hervor, dass wegen konstruktionsbedingter Schwachstellen ständig weitere Arbeiten zur Instandhaltung notwendig werden.

Verstärkungen notwendig

Schon seit 1983 wird das Schwingungsverhalten der Brücke bemängelt, das ihre Bauteile zu stark beanspruchen kann. Seit 1985 fielen deshalb mehr als 113.000 Euro für Reparaturen an.

Auf Kosten von damals rund 450.000 Mark wurden schon 1991 die notwendigen Verstärkungen des Längssystems geschätzt, die sich schwingungsdämpfend auswirken sollen. Diese wurden allerdings bis heute noch nicht eingebaut. Außerdem ist der Hängesteg nach Ansicht der Gemeindeverwaltung für einen kombinierten Geh- und Radweg zu schmal im Begegnungsverkehr, Radfahrer müssen deshalb absteigen.

Gefahr der Sperrung

Für das kommende Jahr steht nun wieder eine Hauptprüfung des Bauwerks an, und die Gemeindeverwaltung betont, dass eine dauerhafte Sperrung des Hängestegs nach 75 Jahren nicht auszuschließen sei. Die Verwaltung rät deshalb dringend zu einem Neubau des Hängestegs, mit dessen Fertigstellung kaum vor 2030 gerechnet werden kann.

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Nach einer Ortsbesichtigung von Gemeindeverwaltung und Kommunalpolitikern kamen letztere aber zu dem Ergebnis, dass auch die Sanierung eine denkbare Alternative sein könnte. Für die Freidemokraten wies Sascha Liene zudem auf die hohen Neubaukosten hin, die seines Erachtens bei rund vier Millionen Euro liegen könnten. Deshalb sei es nicht einzusehen, dass unbedingt ein Neubau notwendig sei. Das unterstützte auch Markus Reisbitzen für die CDU.

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