KG Rot-Weiß HerchenNeues Dreigestirn in Windeck ist auf Feierkurs

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Proklamation in Windeck, die KG Rot-Weiß Herchen präsentierte ihr Dreigestirn im Siegtaler Hof

Leinen los, das Trifolium ist zu neuen Ufern aufgebrochen: In Windeck sitzen jetzt nur noch Karnvelsmuffel auf dem Trockenen.

Prinz Dirk, II. (Schneider), seine Deftigkeit Bauer Kai I. (Kluge) und Ihre Lieblichkeit Jungfrau Thammy I. (Wonsack) wurden im Siegtaler Hof proklamiert.

Leinen los im Windecker „Jürzenich“, die KG Rot-Weiß Herchen hatte ihr neues Trifolium endlich in die Freiheit entlassen. Ein unüberschaubar großes Gefolge der KG rannte hinterher, nichts als feiern wollten sie. Zwar ließe das Sessionsmotto „Em Traumschiff öm dr Erdenball, mr Herchner fiere üverall“ eine größere Reise vermuten, doch dazu fehlte den Herchenern die Geduld. Mit Sack und Pack enterten sie das Hoppengartener Bürgerhaus, schafften es also gerade mal um die Ecke.

Das Regieren fällt uns nicht schwer, nur wie funktioniert der Kaffeeautomat?
Prinz Dirk, II.

Die Vertreter des Bundes Deutscher Karneval, Matthias Ennenbach und Heinz-Jürgen Joest, kamen kaum dazu, dem Triofolium den ewigen VIP-Orden zu überreichen und Bürgermeisterin Alexandra Gauß dazu den Rathausschlüssel auszuhändigen, da tönte Prinz Dirk, II. (Schneider) lauthals: „Das Regieren fällt uns nicht schwer, nur wie funktioniert der Kaffeeautomat? Den Rest bekommen wir hin.“ Seine Deftigkeit Bauer Kai I. (Kluge) und Ihre Lieblichkeit Jungfrau Thammy I. (Wonsack) hatte die neuen Amtsroben auch schon angelegt.

Aus dem „MS-Flamingo-Logbuch“ verkündete Seine Tollität die elf Gesetze für die fünfte Jahreszeit. Residieren wird das Trifolium im Siegtaler Hof in Herchen, wo es ab sofort auch die Öffnungszeiten definiert, nämlich: Solange das Dreigestirn feiert, ist geöffnet. Alle Erwachsenen werden verpflichtet, die Kinder an den Karneval heranzuführen und Vorbild zu sein.

Das sollte wohl auch ein Wink mit dem Zaunpfahl an auffällig gewordene Karnevalisten sein, denn es ist vorgekommen, dass der ein oder andere bewusstlos aufgefunden worden war. Solche seien jedenfalls in der Session zu pflegen und zuhause abzugeben. Die Lotsen des Trifoliums wurden auch verpflichtet, für eine ruhige Heimfahrt zu sorgen, um Seekrankheit zu vermeiden. Karnevalsmuffel dürfte es jedenfalls schwer haben. Ihnen wurde empfohlen, Urlaub zu machen und weit, weit, weg zu fahren.

Aus einer Bierlaune heraus kam das Windecker Dreigestirn zusammen

Aus einer Bierlaune heraus hatten die Würdenträger bei der Eitorfer Herrensitzung zusammengefunden. Unverhofft den Traum erfüllt Prinz Dirk kommt aus Alsen und ist seit vielen Jahren aktiv im Karneval, wie schon seine Eltern.

Der Traum „Eimol Prinz zo sin“ geht nun in Erfüllung. Seine Deftigkeit Bauer Kai hingegen hatte nie davon geträumt, mal in der ersten Reihe zu stehen. „Ich komme aus dem Osten, wie ihr wisst, hatten wir ja nichts“, berichtete er trocken. Seine Frau Ulla Kluge-Finette ließ ihm keine Wahl, ihre Familie ist fester Bestandteil der umliegenden Karnevalsveranstaltungen, längst hat sich ihr Mann infiziert.

Zuckerschnute Jungfrau Thammy beklagte, sie habe nehmen müssen, was übrig geblieben war, und berichtete von ihren ersten Stunden als Frau. Sie könne sich nun einfühlen in das, was alle Leidensgenossinnen kännten. Stundenlange Bemühungen in der Maske fielen der Herrenwelt nicht auf.

„Ich musste erst von der CD hören: Oh, wie bist du schön.“ Dafür versprach sie den Frauen: „Wenn ihr mich in der Damentoilette antrefft, könnt ihr mir alles anvertrauen.“ Als „Two and a half Men“ wurde zum Sessionshit die Leine los gemacht, die karnevalistischen Brandung ließ das Bürgerhaus wackeln.

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