Tierischer EinsatzKuh aus Swimmingpool befreit

Die Kuh die in Windeck-Sängerhof aus einem zugefrorenen Swimmingpool gerettet worden war, muss nicht Schlachter.
Copyright: Ralf Rohrmoser von Glasow Lizenz
Windeck – „Doofe Kuh“, mag der ein oder andere gedacht haben, als er das Tier im Pool in Windeck-Sängerhof gesehen hat. Doch das stimmt nur bedingt. Immerhin ist sie dem Tod von der Schippe gesprungen – zumindest vorerst. Denn das Rindvieh mit rund 500 Kilogramm Lebendgewicht sollte am Samstagmorgen geschlachtet werden. Die Kuh zog es allerdings vor, das Weite zu suchen – und stellte sich dabei weniger clever an. Aufgeregt und voller Adrenalin sprang das Hornvieh durch eine Hecke genau in besagten Pool. Der war zwar eisbedeckt, einer halben Tonne Lebendgewicht war die erst wenige Zentimeter dicke Schicht aber nicht gewachsen.
Der Vierbeiner brach ein. Die freiwillige Feuerwehr wurde mit dem Stichwort „Tiernot – Kuh in Swimmingpool“ alarmiert. Diese konnte den Kopf gerade noch über Wasser halten. So begann eine tierische Rettungsaktion: Die Einsatzkräfte pumpten zunächst so viel Wasser ab, dass sie mit ihren Füßen sicher auf dem Boden des Beckens stehen konnte. Anschließend entschieden Feuerwehr und Landwirt, das Tier an einer Kette mit einem Traktor herauszuziehen. Das gelang Dank der tatkräftigen Hilfe des vierbeinigen Opfers zügig. Es wurde auf einen Viehtransporter verladen und zurück in den Stall gebracht. Ans Schlachten war an diesem Samstag nicht mehr zu denken: Durch den Adrenalinstoß sei das Fleisch nicht verwertbar, so der Schlachter, der bei der Bergung geholfen hatte. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Mindestens eine Woche darf die Ausbrecherin nun zur Ruhe kommen, ehe sie dann doch zum Schlachter muss. Arme, nicht doofe Kuh! (rvg)