Abo

Villa Schöneck in WindeckDrei neue Besitzer haben große Pläne für Traditionshaus

Lesezeit 3 Minuten
schoeneck-1

Auch nach 120 Jahren immer noch ein Schmuckstück: Die Villa Schöneck.

  • Die traditionsreiche Villa Schöneck hat drei neue Besitzer.
  • Achim Mantscheff, Martina Semmler und ihr Mann Frank Schrötter haben für das Haus große Pläne.
  • Das 1200 Quadratmeter große Gebäude soll in zwei Schritten renoviert werden. So geht es nach dem Umbau weiter.

Windeck – Haus Schöneck soll wieder mit Leben erfüllt werden. Die Villa bei Schladern, die nach dem Auszug des Antonius-Altenheims jahrelang leer stand, wurde jetzt von drei Windecker Bürgern gekauft, die große Pläne mit dem alten Haus haben. Das soll nämlich wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Achim Mantscheff, Martina Semmler und ihr Mann Frank Schrötter haben sich dafür zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammengeschlossen. Unter deren Dach soll das unter Denkmalschutz stehende Haus Schöneck mit seinen 1200 Quadratmetern in zwei Stufen renoviert werden.

Auch über eine künftige Nutzung der Villa haben sich die drei schon Gedanken gemacht. Wegen der umfangreichen Brandschutzbestimmungen scheidet eine rein gastronomische Verwendung aus. Stattdessen sollen dort Räume für Fortbildungen, Seminare und Familienfeiern sowie ein Trauzimmer entstehen, auch therapeutische Wochenenden sind denkbar. Der WDR habe schon Proben in Haus Schöneck zugesagt, berichtet der Mantscheff, und auch das Gürzenich-Orchester wolle kommen. Der 65-jährige Unternehmer führt in Köln einen Cateringbetrieb mit 280 Mitarbeitern und betreibt unter anderem das Ludwigs im Museum und das Café Bauturm. Über Mantscheffs Catering soll auch Haus Schöneck versorgt werden.

Haus Schöneck wird in zwei Schritten renoviert

Seit einiger Zeit wohnt Achim Mantscheff im Haus der früheren Gaststätte „Siegperle“ in Dreisel. Direkt daneben leben Martina Semmler und Frank Schrötter (60). Die beiden sind den Windeckern bestens bekannt, Martina Semmler vom Lebensart-Geschäft in Schladern und zusammen mit ihrem Unternehmergatten durch Ferienhäuser. Zuerst wollen sich die neuen Eigentümer das Erdgeschoss der Villa und den ersten Stock vornehmen, danach folgen die oberen Geschosse.

Alles zum Thema Cafes

Mit den Arbeiten wird schon in den nächsten Tagen begonnen. Mantscheff lobt genau wie seine beiden Miteigentümer den Zustand des Hauses: „Das Gebäude besitzt noch eine phantastische Bausubstanz.“ Trotzdem ist eine ganze Menge zu tun, die Renovierung ist ein Großprojekt.

Die Villa Schöneck wurde um 1900 von Rittmeister und Gutsbesitzers Hans Friedrich Josef Rive erbaut und mit seiner Familie bewohnt. Rive hatte zuvor den Hof Gauchel und den Wald östlich des Auelsberges in Schöneck vom preußischen Staat übernommen. Im Wald nebenan baute er auch ein Mausoleum mit Gruft und Kapelle. Heute ist es zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Villa bis in die 50er Jahre Müttergenesungsheim, anschließend wurde das Haus zu einem privat geführten Altenheim umgebaut.

Dann übernahm die Refugium-Gesellschaft die Villa, nach ihr die Marienhaus-Gruppe mit der Sankt Antonius-Gesellschaft Waldbreitbach. Ihr Betrieb als Altenheim wurde schließlich geschlossen, und vor zweieinhalb Jahren kauften chinesische Investoren Haus Schöneck. Nachdem aber Zahlungen ausblieben, wickelte die Marienhaus GmbH den Kaufvertrag rückwirkend ab. Jetzt erwarben Mantscheff, Semmler und Schrötter das geschichtsträchtige Haus, zum Anwesen gehört auch noch ein 1,3 Hektar großer Park mit zum Teil altem Baumbestand.

KStA abonnieren