Drei Löschfahrzeuge und ein Wechselladerfahrzeug sind neu im 21 Fahrzeuge großen Fuhrpark der Feuerwehr Windeck.
Vier Jahre PlanungWindeck schafft vier neue Feuerwehrfahrzeuge für knapp 2,6 Millionen Euro an

Die Feuerwehr Windeck hat vier neue Einsatzfahrzeuge. Bürgermeisterin Alexandra Gauß und Wehrleiter Daniel Walter stellten diese vor dem Wechselladerfahrzeug. Im Fahrzeug sitzt Oberfeuerwehrmann Janos Voß.
Copyright: Quentin Bröhl
Der als Feuerwehrmann verkleidete Stoffteddybär „Konrad“ sitzt gleich hinter der Frontscheibe, als habe er alles im Blick. Es ist eine kleine Beigabe des Herstellers Rosenbauer in Luckenwalde. „Wenn die Kameraden im Einsatz sind und ein Kind ist betroffen, dann verschenken sie den Teddy. Der Hersteller wird dann immer ein neues Exemplar uns zukommen lassen“, erklärt der Windecker Feuerwehr-Chef Daniel Walter.
Vier Feuerwehr-Standorte in Windeck
Mit Stolz präsentiert die Gemeinde insgesamt vier neue Feuerwehrfahrzeuge. Für einen Fototermin mit der Presse haben die Verantwortlichen eigens auf den großen Parkplatz am Rosbacher Freibad eingeladen, damit das Quartett nebeneinander passt. Das ist auch nötig, denn die drei sogenannten Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF 20) und ein Wechselladerfahrzeug (WLF) vermitteln einen imposanten Eindruck.
Auch die Zahlen und Daten dahinter sind beeindruckend. Insgesamt wurden knapp mehr als 2,6 Millionen Euro für die vier Fahrzeuge investiert. Rund vier Jahre dauerte die gesamte Planung mit Finanzierung, Ausschreibung und der zweijährigen Bauzeit. Die drei HLF-Fahrzeuge ersetzten die drei Vorgänger, die allesamt schon über 20 Jahre alt waren und derzeit veräußert werden.

In jedem Löschfahrzeug fährt Teddy „Konrad“ mit.
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Die drei Löschfahrzeuge sind für die Löschzüge Leuscheid, Rosbach und Herchen eingeplant. Das zusätzlich angeschaffte Wechselladerfahrzeug wird in Leuscheid stationiert. Dessen Einsatzgebiet ist vor allem für Wald und Höhenlagen mit schlechter Versorgung geeignet.
Das WLF hat einen Aufbau, in dem 10.000 Liter Wasser transportiert werden kann. „Die Anzahl der Waldbrände hat stetig zugenommen. Mit dem WLF sind wir für solche Einsätze optimal ausgestattet“, freut sich Daniel Walter. „Wir können das Wasser zum Brand fahren“, ergänzt Alexandra Gauß.
Fahrzeuge sind baugleich, damit alle Löschzüge wissen, wo was ist
„Neben dem Abrollbehälter Wasser haben wir einen zweiten Abrollbehälter Logistik gekauft“, erklärt Daniel Walter nur einen weiteren von vielen Vorteilen des neuen Fahrzeugs. Man könne auch Sandsäcke aufladen oder im Notfall auch Personen in Sicherheit bringen.

Feuerwehrmann Robin Brozeit in der modernen Montur vor den neuen Fahrzeugen.
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Die Verantwortlichen haben sich bei der Bestückung der HLF viele Gedanken gemacht. Sie sind baugleich, damit jeder Kamerad auch von anderen Löschzügen genau weiß, wo zum Beispiel welches Werkzeug untergebracht ist.
Alle vier neuen Fahrzeuge sind außer mit dem hoheitlichen und offiziellen Wappen der Gemeinde auch mit der modernen Windeck-Silhouette bestückt, die das DRK vor kurzem entworfen hat.
An jedem Standort im 107 Quadratkilometer großen Gemeindegebiet hört man jetzt die Warnungen.
„Wir haben die letzten dreieinhalb Jahre ordentlich Finanzmittel zur Verfügung gestellt, um uns im Bereich Bevölkerungsschutz, modern aufzustellen“, betont Bürgermeisterin Alexandra Gauß. Neben den vier neuen Feuerwehrfahrzeugen ist die gesamte Feuerwehr mit 178 aktiven Personen mit neuer Schutzkleidung ausgestattet worden.

Die Silhouette der Burg Windeck ist auf allen Fahrzeugen angebracht worden.
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Statt der dicken Kleidung, bei der die Membrantechnik die Hitze abhält, gibt es jetzt leichtere und dünnere Schutzkleidung. „Mit den dicken Kleidungen darf man außen nicht unter Sonneneinstrahlung Waldbrandbekämpfung machen, weil es einfach zu heiß wird und die Kameraden einen Kreislaufkollaps bekommen würden“, erläutert Walter. Pro Feuerwehrmann kostet die komplette neue Ausrüstung rund 2500 Euro.
Weiterhin hat die Gemeinde in die Modernisierung der Sirenen investiert. „An jedem Standort im 107 Quadratkilometer großen Gemeindegebiet hört man jetzt die Warnungen“, sagt die Bürgermeisterin von insgesamt 66 Dörfern. Über die Jahre gesehen wurden hier 420.000 Euro investiert. Dank Förderprogrammen musste die Gemeinde aber nur 172.000 Euro zahlen.

Volle Ausrüstung verbirgt sich im Innenleben der neuen Fahrzeuge.
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Dazu erhielt die Windecker Feuerwehr noch zwei neue Rettungsboote inklusive der passenden Schwimmwesten. Diese ergänzen die zwei alten Schlauchboote. Stationiert ist die Neuanschaffung in Dattenfeld und Herchen. Zudem wurden dafür extra Ertüchtigungsstellen an der Sieg hergerichtet, um die Boote ins Wasser zu lassen.
Die Freiwillige Feuerwehr Windeck hat im Gemeindegebiet vier Standorten, Leuscheid, Rosbach, Herchen und Dattenfeld. Insgesamt gibt es 300 Mitglieder, von denen 178 zur Einsatzabteilung zählen. Insgesamt 21 Fahrzeuge sind auf die vier Standorte verteilt. Es gibt einen hauptamtlichen Gerätewart sowie Leiter Daniel Walter als Ehrenbeauftragten der Gemeinde. Alle anderen arbeitet auf freiwilliger Basis. In den vergangenen Jahren war die Freiwillige Feuerwehr Windeck im Schnitt rund 400 Mal pro Jahr im Einsatz.
Der Löschzug Herchen feiert Ende August sein 100-jähriges Bestehen. Dann wird dann auch das rund sechs Millionen Euro teure neue Gerätehaus in Herchen eingeweiht.