Osterredakteur testetSo bastelt man aus alten Büchern Osterdeko – Kurs in Hennefer Stadtbibliothek

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Redakteur Klaus Heuschötter gemeinsam mit Leiterin Margaretha Elßner und Oster-Deko.

Klaus Heuschötter bastelt als Osterreporter mit den Kindern beim Bastelkurs der Stadt Hennef Osterschmuck aus alten Bücherseiten mit Leiterin Margaretha Elßner und dem siebenjährigen Daniel.

Redakteur Klaus Heuschötter bastelt als Osterreporter in der Hennefer Stadtbibliothek. Dabei recycled er alte Bücher zu Oster-Deko.

Ein Reinfall beim Bücherkauf, wer hat das noch nicht erlebt? Der Klappentext klingt vielversprechend, das Cover sieht nett aus, und schon macht man für die geografisch passend erscheinende Urlaubslektüre zehn Euro locker.

In meinem Fall für die „Friesischen Wintermorde“. Der Krimidoppelpack enttäuscht allerdings so sehr, dass sich sogar eine Entsorgung in den offenen Bücherschrank verbietet.

Stadtbibliothek Hennef bietet Bastelkurs an

Also ab damit ins Altpapier? Die Hennefer Stadtbibliothek bietet eine Alternative: „Frühlingsdeko aus alten Büchern“ lautet das Thema des Kreativ-Werkstatt-Termins wenige Tage vor Ostern. Punkt 16 Uhr finde ich mich im Foyer der Meys Fabrik ein, wo neben der Bücherei die Werkstatt aufgebaut ist. Auf den Tischen liegen Scheren, Schablonen, Wassermalkästen, Pinsel, Kleber, weitere Bastelutensilien und ein zerpflücktes Taschenbuch.

Klaus Heuschötter schneidet mit einer Schere um eine Schablone.

Mit einer Schablone fertigt Klaus Heuschötter Osterschmuck an.

Mit 58 bin ich der älteste Teilnehmer. Die anderen sind zwischen fünf und neun Jahre alt und wundern sich etwas. Dann geht es los. Margaretha Elßner vom Bibliotheksteam erklärt: „Ihr braucht mindestens acht Seiten, damit es Volumen bekommt.“ Mit „es“ sind die Dinge gemeint, die in der folgenden Stunde entstehen: Hasen, Eier und Eier mit Hasenohren – Ostern steht bevor.

Schablonen ermöglichen hübsches Recycling

Emma, das Mädchen links neben mir, wagt sich direkt an eine größere Herausforderung und fragt nach der Schmetterlingsschablone. Genüsslich trenne ich die Seiten 25 bis 44 aus den „Friesischen Wintermorden“, das Kapitel „Im Hexenhaus“ muss als erstes dran glauben.

Die Anweisung ist einfach: Eierschablone auf acht oder mehr Seiten legen, mit einem Bleistift den Umriss nachzeichnen, das Ei ausschneiden. Jetzt könnte man jedes Eiblatt bunt anmalen. Ich entscheide mich für die schlichte Variante, der Text soll sichtbar bleiben. Margaretha Elßner reicht mir mit dem Ratschlag: „Tackern geht einfacher als kleben“ einen Bürohefter.

Kinder leben Kreativität beim Basteln aus

Der flache eiförmige Papierstapel wird mittig in der Längsachse gefaltet, in die Falz kommen zwei Heftklammern. Als nächstes muss ich die umfunktionierten Buchseiten (fürs Volumen) auffächern und zum Schluss ein Holzspießchen einkleben – fertig ist das erste Dekoteil für einen Blumentopf. Mit der gleichen Technik mache ich einen Hasen mit Faden zum Aufhängen.

Mein Ei mit Hasenohren gerät wegen eines Ausschneidefehlers teils zum Einohr-Ei, darf wegen der rot-blauen Bemalung aber dennoch als gelungen bezeichnet werden. „Das sollen ja keine 08/15-Sachen sein, sondern individuelle“, bestätigt Margaretha Elßner, die sich immer wieder darüber wundert, wie kreativ Kinder beim Basteln werden. Das zeigt sich auch bei Daniel. Der Siebenjährige, der rechts von mir sitzt, hat mit viel Geduld und Geschick ein Buchseiten-Ei in den Regenbogenfarben gefertigt. Und kündigt an: „Das ist für den Osterstrauch.“

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