Drei Künstler beteiligtGalerie Luzia Sassen in Hennef feiert 30. Geburtstag mit Ausstellung

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Luzia Sassen steht vor mehreren Kunstwerken.

Galeristin Luzia Sassen zeigt am liebsten Werke eher unbekannter Künstler, hier die von Anja Nürnberg.

Die Werke sind bis zum 27. August ausgestellt. Sassen möchte „Künstlern eine Chance geben, die sonst keine kriegen“.

Die Sommerausstellung war ein passender Rahmen, um den 30. Geburtstag der Galerie Luzia Sassen zu feiern. Zur Vernissage hatte die 63-Jährige ins Kelterhaus zu Blankenberg nach Hennef-Stein eingeladen, wo sie seit 2020 eine Galerie betreibt. Bis zum 27. August sind dort Werke von Kim Kluge, Anja Nürnberg und Sandro Vadim ausgestellt, die vor allem Farbenkraft, jugendliches Verve und anpackende Vitalität gemeinsam haben.

Wie bei Kim Kluge, die sich auf Objektmalerei spezialisiert und hier etwa in der Trockenfilztechnik oder Tuschetechnik Menschen in ihren Wesensfarben porträtiert. Ähnlich der Synästhesie, bei der Menschen Musik in Farben wahrnehmen, sieht Kluge menschliche Wesenszüge in Farben. Dafür verwebt sie eingefärbte Filzstreifen oder Papier zu wirkungsvollen Flächen und bebildert, wie Persönlichkeiten eines Eric Clapton, Gerhard Richter, Claude Monet oder einer Frida Kahlo und Niki de Saint Phalle auf sie wirken.

Galerie Luzia Sassen feiert 30. Geburtstag und gibt unbekannten Künstlern eine Chance

Die Hallenserin Anja Nürnberg setzt auf großflächige, polychrome Malerei. Dabei abstrahiert sie Landschaften und städtisches Ambiente ebenso wie alltägliche Szenen. Große Flächen, die jedoch auf Filigranes verzichten, kennzeichnen die Bilder des gebürtigen Römers und Wahl-Karlsruhers Sandro Vadim. Bei ihm sind es die fließenden Übergänge, mit denen kontrastierende Elemente in die weitläufigen Flächen eindringen. Wobei mit der Dauer des Betrachtens einen die Tiefe der Nuancierungen immer mehr in den Bann zieht.

Luzia Sassen, die zunächst Jura und Geografie studierte und dann Grafik und Design, wolle als Galeristin und Kuratorin Künstler ausstellen „die mit uns leben und oft keine Chance kriegen, ihre Arbeiten zu zeigen“, sagte die Mutter von vier Kindern zu den Vernissage-Gästen.

Die Reggae-Liebhaberin gewährte Einblicke in ihre vielen Stationen als Galeristin. Es begann 1993 in Bad Honnef, führte sie nach Bonn, in die Kölner Südstadt, nach Siegburg und Windeck und setzt sie jetzt am Fuße von Stadt Blankenberg fort. Auch international ist sie mit Ausstellungen unterwegs, vertritt die Gegenwartskunst. Ihr fehle noch ein Museum zwischen Bonn und Siegen, begann sie ihre Vision, „als Lebenstraum“ ein solches im Siegtal zu realisieren.

Pläne habe sie bereits, die Sponsorensuche laufe. Auch hier, für sie gelte das Credo, dass „kein Max Ernst“ – übrigens ihr Lieblingskünstler–, sondern „lebende, junge Kunstschaffende“ dort zu finden wären. Den künstlerischen Kontrast in der Ausstellungseröffnung setzte der Hohenlimburger Lyriker Niklas von Thon, der aus seinen Anthologien vortrug.

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