Heinz und Trudel WettGnadenhochzeit der Majestäten in Hennef – Paar traf 1953 ins Schwarze

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Das Gnadenhochzeitspaar Heinz und Trudel Wett schaut sich an. Er steht, sie sitzt auf einem Stuhl im Wohnzimmer.

Vor 70 Jahren schlossen Trudel und Heinz Wett aus Hennef-Striefen den Bund fürs Leben.

Seltenes Glück in Hennef: Heinz und Trudel Wett können ihre Gnadenhochzeit feiern. Sie haben sich vor 70 Jahren das Ja-Wort gegeben.

Bei einem Schützenkönig und einer Schützenkaiserin liegt es nahe, zu sagen, dass sie vor 70 Jahren ins Schwarze getroffen haben. Im Mai 1953 begegneten sich Heinz Wett und Trudel Eidenberg in einem Tanzcafé im Kölner Severinsviertel. Ein langes Hin und Her gab es danach nicht. „Kurz und bündig, entweder oder“, lautete ihre Devise. Schon im Dezember desselben Jahres folgte die Vermählung. Heute ist der Tag der Gnadenhochzeit. 

Es kommt selten vor, dass beide Partner einer Ehe über 90 Jahre alt werden. Bei den Wetts paart sich dieses Glück mit einer – trotz mancher Schicksalsschläge – ungebrochen positiven Einstellung zum Leben. „Wir lassen nichts anbrennen, wir setzen uns nicht hin und sagen: wir sind alt“, erklärt Heinz Wett (92), der ebenso rüstig wirkt wie seine ein Jahr jüngere Frau.

Die Eheleute Trudel und Heinz Wett sitzen beim Schützenfest am Tisch der Majestäten. Sie trägt ein türkisfarbenes Kleid.

Oft saßen die Wetts am Majestätent-Tisch der Schützenbruderschaft St. Hubertus Hennef-Warth. Trudel Wett zuletzt als Kaiserin der Könige.

Mit Herz und Humor mischen die Eheleute nach wie vor in ihrer Schützenbruderschaft mit. 1995 trug er die Königskette von St. Hubertus Hennef-Warth. „Ihm hat einmal genügt“, sagt Trudel Wett lachend. Sie selbst stellte einen geradezu majestätischen Rekord auf: 1999, 2005 und 2014 schoss sie den Rumpf des Königsvogels ab, wurde beim dritten Mal mithin zur Schützenkaiserin gekrönt. Diesen Coup wiederholte sie beim Schießwettbewerb der ehemaligen Würdenträger. Dreimal errang sie den Titel „Königin der Könige“ und ging somit als Kaiserin der Könige in die Annalen des Vereins ein. Da war sie 90.

Sie arbeitete als Büglerin, er als Bautechniker und Möbelschreiner

Mit dem Schützenwesen verbinden sich viele schöne Erinnerungen der Ehejubilare, zumal er auch Mitglied der Bruderschaft im westfälischen Salzkotten ist. Viel unterwegs war das Paar außerdem durch ein anderes Hobby: 25 Jahre widmete sich Heinz Wett dem Modellflugzeugbau, und genauso lange schoben die beiden im Kegelklub „De Kallewerfer“ die Kugel.

„Wir haben ein erfülltes Leben gehabt“, resümiert Trudel Wett. Dazu gehörte die Familie mit drei Söhnen und immer viel Arbeit. Trudel Wett hat den Beruf der Licht- und Fotopauserin erlernt, „das gibt es gar nicht mehr“, und dann als Büglerin Geld verdient. Heinz Wett arbeitete als Bautechniker, bis er nach zwei Unfällen zum Möbelschreiner umgeschult wurde, wovon unter anderem eine Schrankwand im Wohnzimmer zeugt.

Selbst gebaut ist auch das Doppelhaus, in dem Eheleute wohnen. Aus der Kölner Südstadt zogen sie 1965 aufs Land nach Hennef-Striefen, wo ihre Eltern ein freies Grundstück besaßen. „Das Dorf war sehr schön“, sagt Trudel Wett. Spezielle Wünsche zur Gnadenhochzeit haben die vierfachen Großeltern nicht, „wir brauchen nichts mehr“. Aber: „Die Pänz lassen sich bestimmt etwas einfallen.“

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