Hennefer Wetterbeobachter2020 war das zweittrockenste Jahr seit 1979

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Alle 24 Stunden misst Wetterbeobachter Hans-Günter Linden in Hennef Geistigen, wie viel es geregnet oder gescneit hat.

Alle 24 Stunden misst Wetterbeobachter Hans-Günter Linden in Hennef Geistigen, wie viel es geregnet oder gescneit hat.

Hennef – In den vergangenen Wochen schüttete es reichlich. Regenmäßig bestand, über einen längeren Zeitraum betrachtet, aber auch reichlich Nachholbedarf. „Insgesamt war 2020 viel zu trocken“, sagt der Hennefer Wetterbeobachter Hans-Günter Linden mit Blick auf seine Jahresbilanz.

Die gesamte Niederschlagsmenge beläuft sich auf 674,5 Liter pro Quadratmeter. Trockener war nach Lindens Aufzeichnungen, die bis 1979 zurückreichen, nur das Sommer-Rekord-Jahr 2018 mit 624,1 Litern. Zum Vergleich: In den supernassen Jahren fielen mehr als 1000 Liter Niederschlag, 2017 waren es sogar 1108,3 Liter. Alle 24 Stunden, um 8 Uhr am Morgen, geht der 86-Jährige in seinen Garten in Geistingen, um nachzuschauen, wie viel Regen gefallen ist.

Hohe Schneedecke

Aus dem Behälter der Auffangstation gießt er das Wasser in ein Messgefäß. Es sei denn, es hat über Nacht geschneit. Dann muss der Wetterexperte, wie zuletzt, die Auffangröhre erst zum Auftauen des Schnees mit ins Haus nehmen. Wenn sich eine nennenswerte Schneedecke über den Garten gelegt hat, gehört ein Zollstock zur Ausrüstung des Rentners. 8,5 Zentimeter maß er am 25. Januar, 7,5 Zentimeter am Tag davor. Dass in Hennef-Geistingen zuletzt so viel Schnee liegenblieb, ist schon eine ganze Weile her. Die jüngsten Schneebilder in Lindens Foto-Sammlung stammen von Anfang und Ende 2010.

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Interessant sind beim Niederschlag die teils extremen Schwankungen der Monatswerte. „Was ganz gewaltig ins Auge springt, ist der April 2020“, sagt Linden. Auf mickrige 5,8 Liter pro Quadratmeter summierten sich die Regenmengen des Monats. Zwischen 50 und 65 Liter liegt nach den Erfahrungen des Wetterbeobachters ein „normales“ April-Ergebnis. Mit 110,2 Litern war der Februar der mit Abstand regenreichste Monat des Jahres 2020. „Da haben sich die Bauern alle gefreut“, schätzt Linden. Es folgte allerdings der dritte trockene Sommer in Folge, aus dem immerhin der August mit ergiebigen Regenfällen (78,7, Liter) hervorstach. Dafür gab es dann wieder einen November mit viel Sonne und wenig Nass. In dem Herbstmonat gingen nur 23,7 Liter nieder. (kh)

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