BauausschussHennef nimmt Planung für neue Kita und Zweifach-Turnhalle in die eigene Hand

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Über den Parkplatz an der Halle Meiersheide soll die geplante Kita „Warth“ erschlossen werden. Hier der Blick am Friedhof vorbei auf das Grundstück.

Über den Parkplatz an der Halle Meiersheide soll die geplante Kita „Warth“ erschlossen werden.

Im Bauausschuss stellten Mitarbeiter des Amtes für Zentrale Gebäudewirtschaft Pläne für eine Kindertagesstätte und eine Zweifach-Turnhalle vor.

Die Stadt geht neue Wege. Die ersten Vorentwurfsplanungen für städtische Gebäude kamen jetzt aus dem eigenen Haus. Im Bauausschuss stellten Manfred Engels und Philip Wielpütz ihre Planungen für eine Kindertagesstätte und eine Zweifach-Turnhalle vor. Die beiden arbeiten im Amt für Zentrale Gebäudewirtschaft.

Die Ausschussmitglieder waren angetan von ihrer Arbeit, sicherlich auch, weil dadurch Geld eingespart werden kann. Zunächst stand die Kita „Warth“ zur Diskussion, eine fünfzügige Einrichtung mit drei Gruppen für Unter-Dreijährige und zwei weiteren für Über-Dreijährige.

Besonders Matthias Ecke (Bündnis 90/Die Grünen) freute sich über die ökologischen Bausteine wie Dachbegrünung, Regenwasserversickerung auf dem Gelände, Wärmepumpe und Photovoltaik. Engels erklärte, dass beim Bau vorrangig mineralische sowie natürliche Baustoffe benutzt werden sollen. Errichtet werden soll das dringend benötigte Bauwerk nördlich des Friedhofs neben dem Parkplatz für die Mehrzweckhalle Meiersheide.

Über diese Fläche ist auch die Erschließung vorgesehen. Björn Golombek von der SPD fürchtete, dass noch zusätzlicher Verkehr auf den Parkplatz geholt werde, besonders zu den Stoßzeiten am Morgen, wenn auch Schülerinnen und Schüler gebracht würden. Auch Ecke sprach das Thema an, merkte aber an, dass das den Standort nicht schwächen würde.

Der geplante Aufzug ins  Obergeschoss ist behindertengerecht

CDU-Sprecher Markus Kania hakte nach, ob der Aufzug ausreichend dimensioniert sei für Rollstühle, angesichts der Anforderungen an Inklusion. Engels versicherte ihm, dass der behindertengerecht projektiert werde, versprach aber zudem, noch einmal zu prüfen, ob mehr Platz drin sei.

Trotz der erreichten Einsparpotenziale gab es durchaus einen Wermutstropfen. Denn die im Haushaltsentwurf angesetzten Mittel von 5,2 Millionen Euro werden nicht ausreichen. Stand jetzt sind Mittel von rund 5,7 Millionen Euro notwendig. Die Bauantragsunterlagen werden nach dem einstimmigen Beschluss vorbereitet und eingereicht.

Frühjahr 2025 ist als Baubeginn angedacht. 2,6 Millionen Euro sind als Förderung berechnet. Für die Ausführung ist die Vergabe nach Einzelgewerken vorgesehen, die Fertigstellung für 2026 ins Auge gefasst.

Die Turnhalle an der Hanftalschule wird abgerissen und eine neue gebaut. Die Waschbeton-Fassadenelemente wurden gesichert

Die Turnhalle an der Hanftalschule wird abgerissen und eine neue gebaut.

Das zweite Projekt liegt gar nicht so weit weg. Die Sporthalle an der Hanftalstraße ist ein Sanierungsfall, weil die Waschbeton-Fassadenplatten erhebliche Mängel ausweisen. Eine Sofortsicherung ist gemacht, immerhin eingeschränkt ist die Halle nutzbar. Um aber energetische Ziele zu erreichen und Barrierefreiheit umzusetzen, ist eine weitere Sanierung im Bestand aufgrund des Zustands nicht sinnvoll.

Gründächer, Solarenergie und Wärmepumpen stehen für nachhaltiges Bauen

Ein Neubau einer Zweifachhalle ist die nach Ansicht der Gutachter wirtschaftlichere und mit Blick auf die Klimaziele effektivere Variante. Wielpütz setzt ebenfalls auf mineralische und natürliche Werkstoffe. Grünflächen und Gründächer soll ebenso dazu beitragen, einen nachhaltigen Bau zu schaffen wie die Nutzung von Solarenergie und Wärmepumpen.

Sein Entwurf sieht eine Zweifach– statt der bisher 1,5fach-Sporthalle vor. Damit könnten die Bedarfe einer Schule im Ganztag sowie der Sportvereine besser berücksichtigt werden. Zunächst aber muss die bestehende Halle abgerissen, angedacht ist das für Mitte 2025. Direkt im Anschluss könnte es mit dem Neubau losgehen, der 2027 fertiggestellt sein könnte.

Die Hochbauplanung wird, wenn der Haushalt der Stadt genehmigt ist, inklusive der Tragwerksplanung als Leistungspaket ausgeschrieben. Nach der aktuellen Kostenschätzung sind 5,8 Millionen Euro angesetzt, die entsprechend etatisiert sind.

Für Planungsleistungen sind in diesem Jahr 300 000 Euro vorgesehen, von 2025 bis 2027 weisen die Haushaltsplanungen 5,5 Millionen Euro für Bau- und Planungskosten aus. Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zur Umsetzung stimmte der Bauausschuss einstimmig zu.

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